Ballade vom Garkeinglück
so viele menschen leiden not
du futterst still dein
abendbrot
und rufst trotzdem: „oh graus,
mein leben schaut so traurig
aus.
ich hatte nie im leben glück,
schau ich nur einmal still
zurück,
ich musste immer glücklos
leiden,
drum werd ich einmal sauer
scheiden.
ihr liegt auf euren ruhekissen,
müsst wirklich gar nichts hier
vermissen,
nur ich hab schönes nie gesehn,
muss freudlos eines tages gehn.
ich musste hungern, flüchten,
weinen,
und hat als trost und hilfe
keinen,
selbst mutter war nur bös auf
mich.
wer pflegte sie? natürlich ich.
egal, was ihr erzählen wollt,
dass schweres euch auch
überrollt,
euch ging es gut, drum seid
recht still,
weil ich davon nichts nicht
hören will.
ihr könnt es wirklich ganz
vergessen,
mit mir euch ohne glück zu
messen,
ich musste wirklich viel
ertragen,
drum will ichs leben lang auch
klagen.“
die worte gehn mir nicht ans
herz,
denn einmal ehrlich, ohne
schmerz
geht niemand hier durch unsre
welt.
doch wichtig, dass man mut
behält,
und dass man sieht am
wegesrand,
dass immer dort ein glücklein
stand,
das wir nur wirklich schätzen
müssen,
dann wird es uns auch zärtlich
küssen.
ich bin erschrocken, traurig
auch,
du ziehst heran den dunklen
rauch
der nichts hier mal erhellen
kann.
lass nicht den klagemantel an.
wenn wir uns umsehn, zeigt die
welt
genug davon, was uns gefällt
in dem auch immer etwas glück
bleibt für den fühlenden
zurück.
floravonbistram aus gegebenem
anlass