Schattenrisse



Schattenrisse in meinen Gedanken,
ausgeschnitten aus meinem Herz,
lasst euch mit Tränen still beranken,
und einem unaussprechlichen Schmerz.

Scharf gezeichnete Silhouetten,
am weißen Horizont der Ewigkeit,
knüpfen des Lebens feinste Ketten,
Bindungen der Unsterblichkeit.

FvB


Das neue Jahr




Das Jahr hat nun begonnen

hat seinen Lauf genommen

was es wohl bringen mag?

Wir hoffen ganz im Stillen

dass Wünsche sich erfüllen,

ohn‘ Grund  für Schmerz und Klag‘.



Das Frühjahr soll uns bringen,

worum im Herz wir ringen,

das Glück, es sei uns hold

und gönne uns das Lieben,

von dem die Dichter schrieben,

das sei mehr wert als Gold.



Der Sommer schenk‘ uns Rosen,

das Turteln und Liebkosen,

bevor die Zeit verrinnt.

Doch dann, ganz in der Frühen,

wenn wir zu sehr erglühen

schick er uns sanften Wind.



Im Herbst vergeht das Blühen.

Bevor wir heimwärts ziehen,

uns reiche Ernte grüßt.

Noch ahnen wir kein Ende,

weil   vor der Lebenswende

er farbenfroh uns küsst.



Der Winter sagt uns leise:

hier endet eure Reise,

ein Sehnen bleibt allein:

dass nach dem frohen Walten,

wir unsre Hände halten

und Stille hüllt uns ein.





Flora von Bistram 1986


Trauerbegleitung

Kind, kleine Blume

Wieder ein Kind,
kaum auf dieser Erde,
noch nicht gekostet vom Lebenswein,
musste diese Welt verlassen.
Kleine Blume,
wenige Jahre in Schmerzen gelebt,
doch schon so sehr wissend
dahingewelkt,
vergangen wie ein Hauch
und sie ging lächelnd,
ihre kleine Hand in meiner.
Und alle kamen,
die sie dennoch beglückte.


Aus meiner Hospiz - und Trauerbegleitung