Es ist Märchenzeit



Verschluckt ist jeder Laut
Dunkeltöne fließen über in das Gleißen
der flimmernden Eiskristalle
Weiße Decken und Mützen
gestrickt aus dem Märchengarn
Schnee


floravonbistram


Wintersonett



Hörst du im Tal der Kinder fohes Lachen?
Sie ziehen ihre Schlitten, fahrtbereit,
denn Schneefall lockt nach draußen – Winterzeit.
Lasst uns das Feuer im Kamin entfachen.

Du musst aus deiner Lethargie erwachen-
ach, fall mit mir zurück in Kindlichkeit.
Gesichter, heißgetobt in Fröhlichkeit.
Komm, lass uns wieder Schneeballschlachten machen.

Zu schnell enteilen uns die hellen Jahre,
so unbeschwert  voll singendem Vergnügen.
Noch sind wir stark, doch bald verklingt das Lied.

Gevatter winkt schon drüben mit der Bahre,
lass uns ihn voller Lebenslust betrügen,
woll'n Leben leben,  bis es uns entflieht.

floravonbistram



#Tiefpunkte


#Abend







#Bleib ein Weilchen







Momente für die Seele



#Seele

Das Lebenstuch weben


Ich hab euch so gerne das Leben gegeben,
hab für euch gelächelt, gekämpft und geweint,
ich wollt' euch nur Schönes ins Lebenstuch weben,
mit Bändern verknüpfen - in Liebe vereint.

Ich wollte die Farben alleine gestalten,
nur fröhliche, helle hatt' ich mir erdacht,
mit Innbrunst gedachte ich für euch zu schalten,
hab fröhliche Kobolde mit eingelacht.

Doch hatte mein Webmuster einige Fehler,
die ich sicher vorher niemals bedacht:
Die Höhen des Lebens und auch seine Täler
sind nicht für ein so glattes Wirken gemacht.

Ich musste beim Weben, dem Knüpfen erkennen,
dass mein Muster meins ist, doch Jeder allein
muss Leben erleben, für sich neu benennen,
nur so kann er wachsen und selbständig sein.

floravonbistram


Die Liebe höret niemals auf


Die Liebe höret niemals auf,
so wurd es einst geschrieben,
Korintherbrief, das Hohelied -
Das Wichtigste ist lieben.

Seid ihr verletzt nach einem Streit,
dann zeigt euch bitte gütig,
denn wisset, was die Schrift euch sagt:
die Liebe ist langmütig.

Sie handelt nicht im Eigennutz,
lässt sich zum Zorn nicht reizen,
drum traget euch nie Böses nach,
mit Liebe niemals geizen.

Sprecht auch die Wahrheit allezeit,
der Lüge bleibet abgewandt.
Die Liebe glaubt, erträgt und hofft.
denn Liebe hält der Prüfung stand.

Ich segne euch mit meinem Gruß
und bitte euch, schaut auch gut drauf,
dass sie sich bei euch stetig mehrt...
Die Liebe höret niemals auf.


floravonbistram

(zu einer Hochzeit)


Lebensherbstsonett



Ein letztes Blatt dreht sich von dürren Zweigen,
das tanzend mit dem Wind von dannen zieht.
Mit Herbsteshauch erklingt das stumme Lied,
das die Natur geschrieben aus dem Schweigen.

Wir lassen Wünsche in den Himmel steigen,
vertrauen drauf, was immer uns geschieht.
Auch wenn die Lebenszeit zu schnell entflieht
entkommen wir niemals dem Wandlungsreigen.

Der Winter zeichnet bald schon unsre Wangen,
er wird es sein, der unser Wollen bricht,
doch reicht er uns sehr schnell die milde Hand,

weil alles Bangen stets ein Ende fand.
Denn aus dem Dunkel  leuchtet uns das Licht,
das wir ein Leben lang versuchten zu erlangen.

floravonbistram 2009



Wintersonnenstrahlen



Greift der Winter kalt und eisig
an dein einsamkrankes Herz
und die dunkelsten Gedanken
werfen dich in tiefen Schmerz,
schau hinaus und greif zur Sonne,
die ganz zart durch Wolken winkt,
fang schnell einen ihrer Strahlen,
der dir Licht und Freude bringt.


floravonbistram 1993


Winter am Meer



Wolken tragen Winterlichter
spiegeln sich im Wellenkamm
Schatten färben die Gesichter
silbern scheint der Uferdamm

Mundgehauchte Atemwölkchen
überfrieren leicht im Wind
Hungrig kreischt ein Möwenvölkchen
und das Wir so schnell verrinnt

in dem Strandgut der Gedanken
die dich mir nicht wiederbringen
die mich dornengleich umranken
Unser Lied wird nie verklingen

floravonbistram 2012





Das neue Jahr



Das Jahr hat nun begonnen
hat seinen Lauf genommen
was es wohl bringen mag?
Wir hoffen ganz im Stillen
dass Wünsche sich erfüllen,
ohn‘ Grund  für Schmerz und Klag‘.

Das Frühjahr soll uns bringen,
worum im Herz wir ringen,
das Glück, es sei uns hold
und gönne uns das Lieben,
von dem die Dichter schrieben,
das sei mehr wert als Gold.

Der Sommer schenk‘ uns Rosen,
das Turteln und Liebkosen,
bevor die Zeit verrinnt.
Doch dann, ganz in der Frühen,
wenn wir zu sehr erglühen
schick er uns sanften Wind.

Im Herbst vergeht das Blühen.
Bevor wir heimwärts ziehen,
uns reiche Ernte grüßt.
Noch ahnen wir kein Ende,
weil   vor der Lebenswende
er farbenfroh uns küsst.

Der Winter sagt uns leise:
hier endet eure Reise,
ein Sehnen bleibt allein,
dass nach dem frohen Walten,
wir unsre Hände halten
und Stille hüllt uns ein.


Flora von Bistram 1986