#Mensch #Penner #Mitgefühl #Bank

 

Mensch

 

Ein Mensch liegt dort auf jener Bank,

auf dem sich sonst die Pärchen küssen.

Er starrt vor Schmutz und den Gestank,

wird man ganz einfach dulden müssen,

 

wenn man ihm Beistand geben will.

Die Haut fast grau, verfilzt das Haar

und die Klamotten aus dem Müll.

Nichts zeugt von dem, der er mal war.

 

Oh bitte, ja, dreht euch nur weg,

mag es euch niemals so ergehen.

Doch wir, wir bauen einen Steg

voll Mitgefühl und voll Verstehen.

 

© Flora von Bistram 2002




#Advent #Adventszeit

 Die Zeit der Stille

und der Lichter des Gedenkens
an eine Zeit, die so lange zurückliegt.
Advent
Adventus Domini, Ankunft des Herrn
Doch auch für Menschen,
die nicht- oder andersgläubig sind,
ist es,
bedingt durch das Ruhen der Natur,
die Zeit der Stille,
die Zeit der Zauber,
der Kindheitserinnerungen.
Eine frohe Adventszeit wünscht

floravonbistram



Deine Seele schwingt im Schweigen #Seele #Harmonie #Schweigen

 Deine Seele schwingt im Schweigen,

öffnet sich der Harmonie,
wenn Gedanken rein sich zeigen
klingt Natur als Melodie.
Darum öffnet eure Herzen,
für das Helle, Klare gern,
mit dem Licht der Stille-Kerzen
haltet ihr das Dunkel fern.
floravonbistram1995





Die Buchen stehen kahl im Wald #Winter #Schnee #Eis

 


Die Buchen stehen kahl im Wald,

sind eingehüllt in Schnee und Eis,

nur schemenhaft man Bäume sieht,

denn rundherum ist alles weiß.

 

Die Wolken sind heut mundgehaucht,

verzaubern unsre ganze Welt.

Wie aus der Eiszeit aufgetaucht

erscheint das ganze Himmelszelt.

 

Die Kälte hat uns eingehüllt,

das Glitzern leuchtet sphärenweit.

Wir sind vom Winterglück erfüllt,

genießen diese Wunderzeit.

 

floravonbistram 1998




Ich will leben #Krebs

 

Ich will leben

 

Ich laufe barfuß durch die Feuer,

die Seelenqualen hell entfacht,

und schnaubend folgt das Ungeheuer

mir in den Schlaf der ersten Nacht.

 

Ich rufe nein, ich will mich wehren,

ich lasse mich nicht auf dich ein,

du kannst mich noch so sehr begehren,

niemals wirst du dem Tod mich weih‘n.

 

Ich kämpfe Schlachten auf die Weise,

die ich schon lange praktiziere.

Natur bestimmt die lange Reise,

damit ich nicht den Kampf verliere.

 

Ich traue meinen Lebenskräften,

vertraue auf so manches Kraut,

lass mir „unmöglich“ nicht anheften,

auch wenn so mancher skeptisch schaut.

 

Und dann, dann spüre ich das Leben,

das kraftvoll wieder mich durchdringt,

ich danke für das gütig‘ Weben,

das warm und klingend in mir singt.

 

floravonbistram 1991

nach der Diagnose Gebärmutterhalskrebs

den letzten Vers schrieb ich ein Jahr später, als alles überstanden war.




Dunkle Zeit

 


Dunkle und so graue Zeit?

Nein, die hellen Kerzenlichter

zaubern Schein in die Gesichter,

Weihnachten ist nicht mehr weit.

 

Stille durch die Fluren schwingt,

in sich ruhen jetzt die Wälder,

aufgebrochen braun die Felder,

auch kein einz'ger Vogel singt.

 

Und so versteht es die Natur,

Kraft zu sammeln in der Ruh'.

Drum verharr auch einmal DU

gönn dir die Besinnung pur.

 

 

floravonbistram




Letzte Rose im Garten

 

Letzte Rose in dem Garten

trägst den Schneekranz voller Stolz

Blütenblätter, diese Zarten,

zaubern Licht ans alte Holz.

 

Winterwind droht dich zu beugen,

doch du strahlst in vollem Rot,

als würd alles davon zeugen,

du entrinnst dem Kältetot.

 

Doch kein Laub wird dir mehr nützen,

Bäume, Büsche sind schon kahl.

Ich versuche dich zu schützen,

wie so viele, viele mal.

 

Heute strahlt die Wintersonne,

sie schenkt uns kristallnen Glanz,

letzte Rose, welche Wonne,

schenk mir deinen letzten Tanz.

 

floravonbistram










# Rose

 Rose

Ach wie oft zuckt meine Hand,
greift stets zu der Rosenschere,
denke, wie so wunderschön
Rose in der Vase wäre.
Fast hab ich sie schon geschnitten,
doch dann seh ich in Gedanken
meine Rose sehr bald sterben,
komme dadurch doch ins Wanken.
Rose mein, ich lass dich stehen
an dem Strauch lebst du erst auf,
kann dich dort auch blühen sehen,
freu mich täglich wieder drauf.
floravonbistram 1997



#DieblaueBlume #Blume #Hoffnung #Zuversicht #Poesie #Symbol

 

Die blaue Blume

 

Die Sehnsucht nach Liebe sie lebt in uns allen,

wir streben im Innern nach Unendlichkeit,

ersehnen die Ferne und finden im Wandern

auf Wiesen, in Feldern ein blaues Symbol.

 

Die Blume, die Blaue fand ich in den Weiten,

sie leuchtet von ferne und singt Poesie.

Sie kündet von Hoffnung und schließt so die Wunden,

die uns einst geschlagen… denn Liebe stirbt nie.

 

floravonbistram








Licht und Schatten

Licht und Schatten 

 

Hinter Fenstern tanzen Schatten

fahles Licht weist mir den Weg

Falter fliegen wirr an Lampen

werden still daran verglühn.

 

Marktplatz - düster, ohne Leben,

grinsend turnen Hausgesichter.

Blumen liegen welk, zertreten

unser Brunnen schimmert grün.

 

Und das Sehnen ist Begleiter,

Tag und Nacht gehn Hand in Hand,

rabendunkle Du-Gedanken

lassen nicht den Himmel sehn.

 

Dann, von fern ein kleines Stimmchen

ruft und klagt, es singt und lacht...

Nachtigall im Park des Lebens

lässt mich lächelnd stille stehn.

 

Ist es wohl dein Ruf von Jenseits,

der mich rüttelt, wach zu sein,

der mir winkt mit Klang und Farben,

die für uns am Wege blühn.

 

Nun wird auch der Himmel heller,

Sonne schiebt die Nacht hinweg.

Dankbar atme ich den Morgen,

denn das Leben ist doch schön.

 

FloravonBistram 1977





#Wir wollten #wolkenträume #meerschaum #muscheln

 Wir wollten

Wir wollten unsre Wolkenträume
der Sonne auf die Strahlen schreiben
und durch des Meeresschaumes Kronen
bei Vollmond in den Wellen treiben.
Wir wollten uns aus Lust und Liebe
den Leuchtturm wind- und sturmfest bauen
mit Muscheln eine Sandburg krönen
und Hand in Hand nach vorne schauen.
Wir wollten uns das Salz des Windes
gemeinsam von den Lippen küssen
und ohne lästig nachzufragen
des Anderen Gedanken wissen.
Wir wollten… ich höre mich nur weinen
Wir wollten… und du bleibst ewig stumm
Wir wollten… du wurdest mir genommen
Wir wollten… der Schmerz bringt mich fast um.
floravonbistram 1977



oh wilde flut

 

oh wilde flut

 

wilde flut der tränenträume

lösch die bilder, die uns quälen,

lass uns nicht mehr leichen zählen,

gib uns licht und lebensräume.

 

donnerhall der klagelieder,

die durch alle welten eilen,

milde hand soll sanft das heilen

was zerstört hier – immer wieder.

 

so viel bosheit der tyrannen,

so viel abgrundtiefes leid,

hüllt uns in das schwarze kleid,

das die bestien ersannen.

 

und wir weinen und wir fluchen,

hilflos irren wir umher,

stürzen uns ins helfermeer,

müssen nach der lösung suchen.

 

floravonbistram




#Oktober #Sonne #Oktobersonne #Herbst

 

Oktobersonne

 

Wenn wir jetzt spazieren gehen

ist die Welt bunt – wunderschön

malt der Herbst sich in das Wehen.

Noch umhüllt uns sanfter Fön.

 

Golden scheint Oktobersonne,

weil der Sommer Abschied singt,

färbt das Leben voller Wonne

wie der Herbst es nun bestimmt.

 

Es erleuchten warme Farben

bunt gemischt, getaucht in Gold,

selbst der dunkelgrüne Graben

sich davon den Abglanz holt.

 

 

Nicht mehr lange und es schweben

Blätter weg von Strauch und Baum,

singen ihren Song vom Leben:

Still, man hört sie wirklich kaum.

 

Und der Wind, der weht nun wilder,

treibt das Laub zum Wirbeltanz,

es entstehen Abschiedsbilder,

still verlöscht der Zauberglanz.

 

Wandelvolle Jahreszeiten,

die die Herzen warm berühren,

die uns lebenslang begleiten,

werden uns einst auch entführen.

 

 

floravonbistram




#Herbstsonne #Knallerbsen #Schmetterlinge #Sonnenstrahlen

 

Herbstsonne
Tanz der Blätter, wildverwegen,
kichernd, knisternd - Glück im Wind.
Müde Füße raschelnd schlurfen,
fühlen sich wie einst als Kind.
Bunte Tage voller Sonne,
letzte Schmetterlinge fliegen
und auf lang vergang‘nem Blühen
sich Marienkäfer wiegen.
Kleine dralle Kinderhände
lassen weiße Erbsen knallen,
während golden in der Sonne
sich die Birken noch gefallen.
Und ich ordne Sonnenstrahlen
flechte sie zu einem Kranz,
so behalte ich im Herzen
stets noch etwas warmen Glanz,
den ich gerne auch verschenke,
teile ihn mit Jedermann,
dass des Winters Dunkelklage
uns nie ganz erreichen kann.
floravonbistram 2000



#Herbst

 

Übergänge
Der Herbst ist in das Land gekommen,
hat Sommers Platz still eingenommen,
nahm ihm die Pinsel aus der Hand,
hat einen Farbenteil verbrannt.
So zeigen Blätter dunkle Kanten
und alles Grelle wird nun samten.
Auch härter wird des Windes Wüten,
erschrocken schließen sich die Blüten.
Doch alle lassen sich nicht schrecken,
die Nasen aus den Knospen strecken,
der Sommer setzt dem Herbst noch Schranken
und wir erfreuen uns voll Danken.
floravonbistram 2001



Stille, Stille allerorten

 Stille, Stille allerorten

es regt sich kein Hauch, kein Ton.
Dunkelheit umfasst den Erdball,
längst vorbei auch jede Fron.
Unser Denken ist beendet,
es gibt hier kein Leben mehr,
in dem Staub, den Wassermassen
bleibt ansonsten alles leer.
Nur ein Bruchteil von Sekunden
löschte den Planeten aus
Niemand da, der dies betrauert,
niemand sieht mehr diesen Graus.
Ist das wirklich unser Streben,
können wir nicht denkend sein?
Zeigt mehr Wollen, Helfen, Frieden,
das kann doch die Rettung sein.

#Herbst #Sommerende #Wind

 


Noch leuchten die Farben

des vergehenden Sommers

und wir schauen aus

nach im Wind tanzenden Zweigen

Der junge Herr Herbst

setzt pfeifend die Tupfer

und malt alle Blattränder bunt

 

floravonbistram





#September #Melancholie #Wetter

 

Melancholie?  

 

Nebelschleier im September

hüllen zart gehaucht uns ein,

wenn wir uns im Freien suchen

weht um uns ein zarter Schein.  

 

Und so manchen fasst das eben

jetzt berührend traurig an,

weil er nicht - wie ich - das Leben

in der Tiefe fassen kann.

 

Eins bin ich dort mit der Stille,

mit dem Wehen, feucht und kühl,

schließe ein des Lebens Fülle,

die ich jederzeit hier fühl.

 

floravonbistram




#Rosen #Rosengarten #Garten #Sommerende

 

Rosengarten 


Komm mit  in meinen bunten Rosengarten,

lass uns verweilen ganz in stiller Ruh,

wir lassen einfach alle Arbeit warten

und schauen dort dem regen Treiben zu.

 

Die Blumen wiegen sich im sanften Wehen

des Sommerwindes und verströmen Duft.

Ein stetes Kommen und ein stetes Gehen

von Bienen, Hummeln, Wespen in der Luft.

 

Das Blütenmeer betört mit seinen Farben,

beleuchtet mit der Sommersonne unser Sein.

wir saugens auf, um später nicht zu darben,

wenn lang verblasst des Sommers heller Schein.

 

Noch summen wir die hellen Sommerlieder,

genießen auch des Tages warmen Kuss,

noch sträuben Vögel wohlig ihr Gefieder,

doch wissen wir, das alles enden muss.

 

Der Sommer geht und meine Rosen streuen Blätter,

die tanzend durch den Garten schweben.

Es ändern Büsche, Bäume sich im Herbsteswetter,

bereiten sich dann vor für neues Leben.

 

floravonbistram











 

 

 

 

Letztes Sommeratmen #sommerende

 

Letztes Sommeratmen

 

Der Morgen atmet Nebelschwaden

und Blätter färben sanft den Wald.

Ein Kranichzug zieht erste Kreise,

der Vögel Lieder sind verhallt.

 

Für Sommer endet nun sein Wirken,

auch wenn er noch mit Wärme winkt,

hellgolden strahlen schon die Birken,

im Nebel Wiesengrün versinkt.

 

September reicht dem Herbst die Hände,

die dieser lächelnd rot-bunt färbt

und bis zum späten Monatsende

sieht unser Wald aus wie gegerbt.

 

Die Spinnen zaubern – Perlennetze

verzieren schimmernd Strauch und Baum.

Altweibersommer birgt die Schätze,

gibt Sommerabschied Sehnsuchtsraum.

 

floravonbistram2001




#Kartenspiel #Bube #Dame #König #As

 

Kartenspiel

 

Wer mischt die Karten meines Lebens?

Bin ich so frei, es selbst zu tun,

wer schiebt mir das Pik As zu,

bekomme ich die Kreuz sieben

und wer den Herz König?

 

Kann ich das Spiel selbst beenden,

wird mir das Aus

von fremder Hand zelebriert

oder kann ich dann noch

einen Joker aus dem Ärmel ziehen,

um das Blatt zu wenden?

 

Nehmt ihr mir die Karten aus der Hand

oder verliere ich sie

durch mangelnde Kraft?

Das Ende des Spiels

wie wird es mich erreichen?

Überraschend oder vorhersehbar?

 

floravonbistram



#VGWORT

 Für alle Schreibenden vielleicht interessant.

Vor vielen, vielen Jahren, als ich begann, meine Bücher auf den Markt zu bringen, meldete ich mich bei VGWORT an. Mit einem Wahrnehmungsvertrag werden zahlreiche Nutzungsrechte und Vergütungsansprüche zur treuhänderischen Wahrnehmung an die VG WORT übertragen.
Der Grund war auch der, dass meine Bücher, meine Geschichten, meine Texte für Zeitschriften so besser geschützt sind, denn es kommt immer mal vor, dass jemand behauptet, ich hätte hier ein fremdes Gedicht, eine fremde Geschichte eingesetzt. Ich kann das immer widerlegen. Oft habe ich sogar die handschriftlichen Aufzeichnungen noch und ich setze hier allgemein das ein, was ich schon in Büchern stehen habe.
Es kommt auch vor, dass meine Texte für Unterricht und Lehre genommen werden. Dann gibt es Gewinnausschüttungen, so wie jetzt wieder.
Das freut des Schreibers Herz.
Ihr versteht, dass ich ein paar Stellen unleserlich gemacht habe
Vielleicht sichert ihr auch so eure Texte/Bücher?



#Vulkanausbruch #Vulkan #Zerstörung

 

Vulkanausbruch

 

Wolken jagen sich in Weiten,

Blitze zucken durch die Nacht,

Donner grollt in Finsterzeiten,

Angst der Menschen ist erwacht.

 

Der Vulkan beginnt zu beben,

wird die Siedlungen vernichten,

und sie laufen um ihr Leben,

müssen auf ihr Heim verzichten.

 

Alle stürmen durch die Gassen,

jeder zittert, weint und schreit,

zu den Booten drängen Massen,

einz’ge Hoffnung weit und breit.

 

Wer jetzt stürzt, ist ganz verloren,

Panik tritt was liegt gleich tot,

Schreie treffen taube Ohren,

jeder sieht nur seine Not.

 

Asche wirft auf  alles Schatten,

Feuer frisst sich durch das Land,

zeichnet rot die grünen Matten,

zeigt vernichtend seine Hand.

 

Gellend tönen ihre Klagen,

doch das stoppt die Lava nicht,

nach der Zukunft flehen Fragen,

stumm erträgt man dieses nicht.

 

Und vom Meer aus seh`n sie schwinden

ihren Lebensraum, ihr Tal,

müssen neue Wege finden,

haben keine and’re Wahl.

 

floravonbistram 1988



Vulkan im spanischen La Palma: Mehr als drei Monate lang hatte der Vulkan Rauch, Asche und mehr als 1000 Grad heiße Lava ausgespuckt. Es war der längste Ausbruch in der Geschichte der Insel. © Emilio Morenatti/dpa