Sonnensehnsucht




War es wirklich denn erst gestern,
dass ich von den Glöckchen sang,
die sich aus der Erde reckten,
von der Vogelstimmen Klang?

Scharfer Wind bog um die Ecken,
knickte Glöckchens zarten Fuß,
schickte aus tiefdunklen Wolken
einen dichten Flockengruß.

Frost umklammert unsre Felder,
schließt den See hermetisch ab,
futterlos sind auch die Wälder,
Schnee ist unsrer Tiere Grab.

Lasst uns auf den Frühling hoffen
der nun endlich kommen muss,
sehnsuchtsvoll stehn Herzen offen,
warten auf den Sonnenkuss.

Zweige blühen in den Vasen,
in den Töpfen Tausendschön.
harter Schnee liegt auf dem Rasen.
Winter woll’n wir nicht mehr sehn.

floravonbistram






Frohe Ostern allen meinen Lesern 





Trübes Grau







Wenn trübes Grau das Fühlen frostet,
die Zuversicht gefrieren will,
wenn Hoffen alle Kraft mich kostet,
dann geh ich in mich, gläubig still.

Im tiefsten Innern sing ich leise
das Lied vom Leben und ich spür
sehr bald ein Echo, eine Weise,
die neuem Mut öffnet die Tür.

Kalter Hauch ließ mich erbeben,
flieht vor diesem warmen Ton.
Stelle ich mich dann dem Leben,
fliegt die Trübsal still  davon.

1995





Lenz





Lenz


Wie singt der Wind so süß sein Lied
weich fliegt es mir ins Herz.
Es tanzt das Bächlein silberhell
die trunkensüße Terz,

die mir die Hoffnung neu besingt,
mit Morgentau umkränzt.
Das Morgenlicht den Tag erklimmt
weil es so herrlich lenzt.

FloravonBistram 1993






...und da es immer noch so kalt ist, 
sind die Ostereier steinhart
;-)



Heimat






Tief im Herzen eingebrannt
ist ein Sehnen allerorten.
Uns als Heimweh oft benannt-
öffnet es die  Seelenpforten.

Fest verwurzelt ist das Leben,
kreisend stets um jenen Ort,
und die Sehnsucht steht daneben,
mussten wir von dort einst fort.

Was prägt nur dies wehe Fühlen,
das nicht jeder in sich trägt,
das mit tiefem, wehem Wühlen
unser Denken sehr geprägt.

Dort ist diese alte Sippe,
der  kein andrer Ort  bekannt,
eine andre durch Jahrhundert‘
wanderte von Land zu Land.

So erscheint der Heimat Licht
für die einen extra hell,
doch die Andren fühlen’s nicht,
sie treibt es stets von der Stell.

Und man singt der Heimat Lieder
mancher sucht  sie, wenn er fern.
Im Erinnern leuchtet vielen
ganz vertraut der Heimat Stern.

Dort schien unsre Sonne heller
freundlicher der Menschen Wort.
Dreht sich hier die Welt auch schneller,
nie bin ich im Fühlen fort.

©FloravonBistram