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In diesen grauen Novembertagen
Bunte Blätterhaufen
Novembergedanken
Ihr Lieben Wieder einmal schwindet das Jahr und ich stelle gerade fest: noch 5 Wochen bis Weihnachten? Hatten wir das nicht gerade erst? Sind nicht gerade alle schmückenden Kugeln, Kerzen, Engel, Glocken und was so dazu gehört, weggeräumt? Die Geschäfte rüsten ja seit Wochen auf, damit wir schon im Sommer daran denken, dass es in unserer Konsumgesellschaft möglich ist, das ganze Jahr je nach Wunsch Ostern, Weihnachten oder ein anderes Fest heraufbeschwören können. Wo ist die Spannung, die kribbelnde Vorfreude
geblieben. Nein, sicher liegt es nicht am Alter, denn schon unsere Kinder und Enkel kennen sie ja kaum noch. Ich erinnere mich, dass zu meiner Kindheit die Spielzeuggeschäfte ihre Fenster bis zum 1. Dezember oder 1. Advent verhängt hatten und wir versuchten, durch einen winzigen Schlitz die Herrlichkeiten dahinter erspähen zu können. Wenn dann der Advent-Sonntags-Spaziergang anstand, dann drängten sich die Großen, genau wie die Kleinen vor der Auslage und bestaunten die schimmernde Pracht, die Eisenbahn, die durch das beleuchtete Dorf fuhr, die kleinen Bäume und Tunnel. Dann die Puppen, Teddys, Autos... Aufregend und beglückend, obwohl wir alle wussten, davon wird nichts auf unserem Weihnachtsgabentisch stehen. Die wenigsten Menschen konnten sich solche Herrlichkeiten Anfang der 50er Jahre erlauben. Aber das war nicht schlimm, denn schon das Anschauen machte heiße Wangen und leuchtende Augen. Erst wenige Tage vorher begannen die Mütter zu backen, mal mit und mal ohne Kinder und die Kekse verschwanden in der großen Keksdose, die im Advent dann Sonntags und Weihnachten geöffnet wurde. Ja, diese Gedanken schwirren mir durch den Kopf, wenn ich höre, wie Kinder sich schreiend auf den Boden werfen, weil die Eltern nun gerade nicht das Playmobilauto oder den Legohubschrauber kaufen wollen. "Warte bis Weihnachten, ist doch nicht mehr lange", kommen die Begütigungsversuche und wie um Entschuldigung bittend. Das Schreien geht weiter und was sehe ich später an der Kasse? Ein Kind, strahlend und mit einem gewissen Triumph, denn was da auf dem Band vorwärts wackelt... richtig...Weihnachten ist ja doch noch weit weg. |
#Novemberblues
Lass es nicht zu,
dass freudlose Momente
sich wie welke Blätter
auf die Seele legen
und das ganze Jahr
zum November stempeln.
Schau nach vorne
und sieh
die hellen Lichter
leuchten.
Nur wer die dunklen Farben
erlebte,
kann die bunten Farben
tanzen.
floravonbistram
#November
Dichter Nebel schmiegt sich in das Tal.
Steigt er auf und kuschelt sich
zu grauen Wolken zusammen
oder legt er sich sanft auf Wiesen und Felder
und übergibt so der Sonne
das Firmament?
Kalter Morgen,
du lässt das störrische Laub
unter den Füßen rascheln und knistern.
Zapfen an immergrünen Bäumen,
teils hängend, doch auch majestätisch aufgerichtet
zeugen auch in kältester Zeit von Leben
Kahl ist der Wald,
es frieren die Tiere,
deren Winterkleid noch nicht vollendet ist
und dicht schmiegen sie sich aneinander
in dieser frühen Stunde.
Zugvögel,
verspätet oder von weit her kommend
aus noch kälteren Zonen
fliegen rufend, fast meint man in klagendem Ton
ins Irgendwo.
Krähen sitzen auf knarrenden Ästen,
scharren und picken
auf für den Winter bereiteten Feldern.
Der gestern noch so bunte prächtige Herbst
kleidet sich heute ins Trauerkleid
der Vergänglichkeit.
Dunkle Zeiten?
Nein, schau hin,
dort die Felder mit Senf blühen in sonnengelb
und immer noch finden wir bunte Beeren
an fast entblätterten Büschen.
Schau zum Himmel,
denn zwischen Wolkenbergen,
die sich in Abstufungen
der weiß- grauen Kompositionen
langsam von einem sanften Lüftchen
über uns weiter schieben lassen,
blitzen immer wieder
die Kraft- und Leben spendenden Strahlen
der Herrscherin über Tag und Licht.
Dies ist nur ein kurzer Schlaf der Mutter Erde,
um Kraft zu tanken für ein neues Aufbrechen…
Nehmen wir dieses Ende als Beginn,
wie anders können wir dann fühlen.
floravonbistram 1989
#Heimweh 3
Heimweh nach den fernen Orten
die der Kindheit Heimat gaben,
Nach den Menschen, den Vertrauten,
die die Welt verlassen haben.
Immer werden Herzen weinen,
immer nach den Wurzeln schauen.
Und in manchen stillen Stunden
sich ein Seelenbild erbauen.
Dessen Farben sind viel heller,
als in Wirklichkeit sie waren,
so lebt das Vergang’ne weiter,
auch in vielen, vielen Jahren.
floravonbistram
1979