Ein blaues Tuch webt die Nacht


Ein blaues Tuch 
webt die Nacht,
bestickt es mit
goldenen Lichtern aus
Sehnsucht und Verlangen
malt purpurnen Horizont
Und still wandernder Mond
meißelt Liebende in Alabaster.
Im milden Schimmer 
steigt der Duft der Liebe
himmelwärts.
Hörst du das Rauschen
des Ozeans der Lust?

Floravonbistram 1983




Sommer gegen Herbst

Übergänge

Der Herbst ist in das Land gekommen,
hat Sommers Platz still eingenommen,
nahm ihm die Pinsel aus der Hand,
hat einen Farbenteil  verbrannt.

So zeigen Blätter dunkle Kanten
und alles Grelle wird nun samten.
Auch härter wird des Windes Wüten,
erschrocken schließen sich die Blüten.

Doch alle lassen sich nicht schrecken,
die Nasen aus den Knospen strecken,
 der Sommer setzt dem Herbst  noch Schranken
und wir erfreuen uns voll Danken.


floravonbistram
2001


Nachtigall der Erinnerung



In des Parkes dichtem Grün - 
ein Vogel singt ein süßes Lied.
Ich höre es, bleib lauschend stehn,
des Abends Müdigkeit entflieht.

Erinnerung an einen Freund -
dereinst wir diesem Sänger lauschten,
als wir noch inniglich vereint
im Mondlicht zarte Küsse tauschten.

Es tut schon lange nicht mehr weh,
wenn ich an damals denk zurück,
das, was ich hör und auch versteh,
ist nur Erinnerung an Glück.


floravonbistram


Verwehter Sommer



Die gewohnten Gesänge 
der Vogelscharen verstummen,
Die ersten Blätter 
tragen einen kleinen Farbschal.
Ein Hauch von Abschied
liegt in der Luft.

Von weit leuchtenden
abgeernteten Feldern verweht
der Hauch des reifen Korns.
Zu früh tauscht der Sommer
sein kunterbuntes Kleid,
um es zu behängen
mit den ruhigen, besinnlichen
Farben des sinnlichen Vergehens.

Streichelweiche Sonnenfinger
lassen die Wärme tief unter die Haut
und die Seele noch singen.

fvb



Geträumt



Es rauschen die Blätter der uralten Buche
leis säuseln die Wellen des Teichs mich in Schlaf
es singen die Fische, tief tauchen die Vögel
dann schweb ich einher und ein Schwan spielt Klavier

Die Stille sie wandelt den Tag bald zur Nacht
Das Lodern der Sonne weicht schimmerndem Mond
Am Himmel erstrahlen viel tausend Brillanten
ein kühlender Wind küsst mich aus dem Traum


floravonbistram