Komm näher



Komm näher und lausche den Blättern im Wind,
sie wispern und kichern, sie raunen dir zu
„Komm spielen, so fröhlich wie früher als Kind,
dann findest ermattet du schneller zur Ruh.

Wir springen, wir tollen wie Lämmer im Grün
entschweben in  Lüften, auf Wolken im Sturm,
komm mit uns und lerne das Licht nur zu sehn,
vermauer dich nicht mehr im Einsamkeits -Turm.

Verweil nicht so traurig in dunkelster Nacht,
die dumpf alle Türen für dich einmal schloss;
hör nicht auf die Stimmen, die - einsam erdacht –
mit schwarzen Gedanken dich einhüllen bloß.

Lass  Hoffnung und Freude durch Finsternis ein,
vertreib alle Qualen, die schmerzbringend sind.
Komm mit uns und spring über lästig`s Gestein
komm näher und lausche den Blättern im Wind."
 
Flora von Bistram





Freude im Herzen


Frohsinn

Lass uns tanzen auf den Dächern
hüpfen über Mondgestein,
lass uns lachen, kosen, scherzen,
einfach wie die Kinder sein.

Auf  Geländern balancieren,
in den Büschen still verstecken,
Stelzenlaufen ausprobieren
und den Frohsinn neu entdecken.

Komm und spring mit aus dem Heute,
das mitunter trist erscheint,
in die Leichtigkeit der Freude,
einfach nur vergnügt vereint.

Fliegen, auf dem Rücken liegend,
mit den Wolken und dem Wind,
Wellen lauschen, sanft uns wiegend,
bis wir eingeschlafen sind

©FvB2008


Nicht der Richtige



Ich schwelge in des Lenzen Wonne,
lob sprießend Grün an Busch und Baum,
empfang beglückt den Kuss der Sonne;
azurner Himmel, Frühlingstraum.

Du siehst mich Stirne runzelnd an,
grinst breit, rufst laut:“ ist das denn neu?
„das ist doch jährlich so, stets  dann,
wenn Winter  um ist!“ Ohne Scheu

lachst du mich aus, die Poesie,
die sich mir zeigt im Neubeginn,
die Jahresweben - Harmonie
rührt niemals dich an. Deinen Sinn

den richtest du auf das Profane,
auf Zahlen - Wert, der greifbar ist.
Nun weiß ich, was schon lang ich ahne,
für mich du nicht der Richt’ge bist.

© Flora von Bistram




Erwachend

Wenn des Morgenlichtes Lächeln
Dunkels Vorhang hell durchbricht,
öffnen sich die Blütenkelche,
streben hin zum Sonnenlicht.

Horch, das Schweigen in den Auen
flieht den hellen Vogelsang,
und die Weide an dem Bächlein
wiegt sich sanft zu Windes Klang.

Perlend Tau noch silbern schimmert,
tausend Düfte wachen auf,
kleine Wellen fröhlich springen,
Tag beginnt nun seinen Lauf.

Flora von Bistram