#Dank #Dankbar

 

Dankbar

 

Wir hatten überm Kopf ein Dach,

wir hatten satt zu essen,

wir hatten Kleidung und ein Bett,

das darf man nie vergessen.

 

Kartoffeln, Grießbrei und das Brot,

Gemüse aus dem kleinen Garten,

wir Kinder spürten keine Not,

gab es auch keine Braten.

 

Und Mutter nähte, trennte auf,

es gab noch viele alte Sachen.

Wir ribbelten die Wolle auf,

draus konnt‘ man Neues  machen.

 

Mit Oma strickte, webte sie,

und kleidete uns damit ein.

Wir sollten immer nett, adrett

und gut bekleidet sein.

 

Die meisten Menschen lebten so,

in jenen Jahren nach dem Krieg.

Das normal leben machte froh

uns war egal ein Waffensieg.

 

Wie viele Kinder war‘n verwaist,

so viele Frauen ohne Mann.

Und darum weiß ich, was es heißt

wenn man in Frieden leben kann.

 

floravonbistram 1988



Ich mag nie ohne #Liebe sein

 

Ich mag nie ohne Liebe sein

 

Ich mag nie ohne Liebe sein,

ganz tief in meinem Herzen drin,

egal, wie alt ich einmal bin,

gefühllos ist man ganz allein.

 

Möcht‘ sie verströmen auf die Welt,

auf Kinder, Einsame und Kranke,

wobei ich tief für alles danke,

was mir an Schönem wird gestellt.

 

Wie gerne will ich alles teilen,

mit denen, die in tiefen Nöten,

die täglich noch um Hilfe beten,

und doch in  ihrem Gram verweilen.

 

Nicht jeder hat die Kraft zu stehen,

wenn Schicksalswinde wanken lassen

und jedes Licht scheint zu verblassen,

sodass sie nur noch Dunkel sehen.

 

Ich will erhellen ihre Welten,

will ihnen meine Hand gern reichen,

die Sorgenfalten glättend streichen,

dass frohe Zeiten wieder gelten.

 

floravonbistram



#Novembertage #GraueTage

 

In diesen grauen Novembertagen

 

Nun leben wir in grauen Novembertagen,

in denen schwere, dunkle Stürme wehen.

Ich seh des Regens und des Windes Bräute,

die ihre reifbesetzten Kleider tragen,

beim Tanzen zu den Blumenelfen gehen,

um sie zu bitten, zurückzukehren heute

ins Haus des Lebens, in der Mutter Erde

und ruhen, bis ein neuer Frühling werde.

 

Dort können sie die Märchenträume weben,

die auch den Weg in unsre Herzen finden,

in dunklen Zeiten uns  voll Trost umschweben.

Wenn wir beim Kerzenscheine Kränze binden,

dabei die Weihnachtlieder fröhlich singen,

die Lichter stecken auf geschmücktes Grün,

wird Freude uns das Miteinander bringen,

soll Helligkeit in allen Lebensecken blühn.

 

Sehr schwer wird es für viele Erdenwesen werden,

wenn Winter unser Herz zu Eis gefrieren lässt,

wo die Verzweiflung Lebenshoffnung vieler Menschen

ganz gnadenlos wie eine faule Frucht zerpresst.

Wenn wütendes Gehabe dunkler Mächte

in jeden Winkel unsrer schönen Erde dringt,

dann kann allein uns jene Liebe retten,

die wir verströmen, die allen wieder Frieden bringt.

 

floravonbistram 1971






#Frei #Freiheit #Gedanken

 Frei

Ich schicke meine Gedanken,
die mich lähmen wollen,
mit den Wolken davon.
Bin ein Clown, ein Spieler und frei.
Mit dem Wind kann ich tanzen,
lasse ihn die Sorgen verwehen,
so fühle ich mich leicht.
Bin ein Vogel, ein Blatt und frei.
Wenn ich den Sonnentag umarme,
wird mir bis ins Herz warm,
es leuchten frohe Wünsche.
Bin ein Baum, eine Blume und frei.
Besinne ich mich auf das Leben,
fallen mir meine Träume ein,
sie formen sich zu Liedern.
Bin ein Sänger, ein Schreiber und frei.
Gebt mir eure Hände,
lacht und tanzt mit mir,
so bieten wir dem die Stirn,
das uns traurig, verzagt
und hoffnungslos machen will.
Wir sind Clowns, sind Spieler.
Wir sind Vögel, sind Blätter.
Wir sind Sänger, sind Leser.
Wir sind Schreiber, sind Tänzer.
Wir sind Träumer, sind Wissende.
Doch vor allen Dingen sind wir frei.
floravonbistram 1994



Mit den weißen Wolken


 Mit den weißen Wolken schweben,

 ja, das wünsche ich schon lang,

seit der Kindheit steigt das Sehnen,

immer wenn mein Herz so bang.

 

Möchte mit den Vögeln fliegen,

mit den Winden weiter zieh‘n,

alles Schwere hier vergessen,

vor dem Alltag einfach flieh‘n.

 

Über Berge, Wälder, Meere

würde mich mein Fühlen tragen,

jenseits aller Sorgen, Schmerzen,

fern von allen Menschenklagen.

 

Ganz, ganz tief in all mein Wünschen

dringt der Seele stilles Wort:

„Du erreichst mit deinen Träumen

mühelos schon jeden Ort.“

 

floravonbistram 1977




#Verwehen #LebenTod #Ende

 

Verwehen

 

Es ist ein Kommen und ein Gehen,

ein stetes Werden und Verwehen,

solange wir auf dieser Welt

ist uns kein Stehen zugesellt.

 

Ein jeder hat den eignen Weg,

mal hangelt er sich übern Steg,

mal springt er fröhlich, frisch und frei,

was kommen mag, ist einerlei.

 

Doch irgendwann wird man gehalten,

kann nicht mehr so wie vorher walten,

bemerkt erstaunt, es geht vorbei,

das Tanzen, Lieben, Tändelei

 

und auch das lange ernste Streben,

ein arbeitsames ehrlich Leben,

das Sorgen für der Andren Glück…

es ist vorbei, kommt nicht zurück.

 

So lasst uns still einfach nur danken,

und hoffen, wenn wir schwer erkranken,

dass eine Hand uns leise hält,

bis aller Ballast von uns fällt.

 

floravonbistram