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Das alte Jahr
Ich hör ein müdes, leises Seufzen -
ihm lauschend bleib gespannt ich stehn,
seh hell und dunkel, fahl und bunt
gebeugt das Jahr von dannen gehn.
Und sinnend halte ich noch Rast,
denk an sein Wirken kurz zurück,
so viel‘ Nuancen brachte es -
Freud‘, Schmerzen, Kummer, Glück.
Ganz still schau ich ihm lange nach,
nehm meine Andacht hier allein,
bin dankbar für gelebte Zeit
stell auf das Neue Jahr mich ein,
weiß, dass es nicht nur Freude bringt,
seh‘ auch das Leid in aller Welt,
verbeuge mich vor jeder Hand,
die tröstend eine andere hält.
Laut wird begrüßt das junge Jahr,
das strahlend einzieht, Hoffnung schenkt,
doch Freude, Glück und Sonnenzeit
gibt der, der unser Leben lenkt.
Flora von Bistram
Vergessenheit
Wenn im Fluss der Erdenzeit
die Gedanken sich verirren,
und im Kreis der Endlichkeit
scheint das Leben zu verwirren,
dann sei freundlich, stör mich nicht,
wenn mein Geist das Heute bricht.
Fern der Welt, die Leistung sieht,
werde ich gern froh verweilen.
Kälte mir ins Herz heut zieht,
denke ich an das Beeilen,
das in seinen Bann uns schlägt,
nur Profit im Herzen trägt,
um den Jeder sich bemüht,
sucht, ihn ständig zu erlangen,
während Glück am Wegrand blüht.
Mich erfassen Angst und Bangen
vor der Kälte dieser Zeit.
Gefühle in Vergessenheit.
FloravonBistram
Lächeln
Trag immer ein Lächeln in die Welt,
denn eines Tages,
vielleicht wenn Du es
gerade dringend brauchst,
begegnet es dir wieder.
fvb
1997
Nur wenige Schritte trennen unseren Jahresweg von dem Neubeginn
Wieder
neigt sich ein Jahr dem Ende zu
und
wieder fragen wir uns,
wie
wird das Neue werden,
packen
Wünsche, Träume, Hoffnungen hinein
und
sind enttäuscht, wenn es anders verläuft.
Nehmen
wir es doch einfach mal,
wie
es auf uns zukommt...
Begrüßen
wir das neue Jahr
wie
einen guten Freund,
als
würden wir es schon ewig kennen
und
lassen uns beschenken...
Denn
mal ganz ehrlich,
nur
Schlechtes
hat
uns noch kein Jahr gebracht!!!
Ich
wünsche euch allen
einen
wunderbaren Jahreswechsel
und
ein glückliches
Gnadenbringende Weihnachtszeit?
Stille Nacht und heilige Nacht,
die Zeit, die mich betroffen macht,
denn es klaut ein alter Mann,
eine Legoeisenbahn,
nicht um sie dann zu verschenken,
sicher könnt ihr es euch denken,
er will einfach in den Knast,
denn sein Alltag ist nur Last.
Seine Rente ist ein Hohn,
aufgebraucht am Zehnten schon,
heizen kann er auch nicht mehr,
das gibt sein Budget nicht her.
Also steht dort dieser Mann
der nicht mehr verstehen kann,
wofür er sich so gequält.
Heute ihm der Mut schon fehlt
weiter durch den Tag zu schreiten,
wo ihn Not und Schmerz begleiten,
denn zum Arzt kann er nicht geh‘n,
fehlen doch die Euro –zehn.
Um zum Fest nicht mehr zu frieren,
Miteinander mal zu spüren,
gutes Essen zu bekommen,
hat er halt was weggenommen,
glaubt er voller inn'rer Freud,
in den Knast er geht schon heut-
doch da irrte er sich sehr,
der Richter arbeitet nicht mehr.
Er bleibt umschlungen von dem Leid-
Oh Gnadenbringende Weihnachtszeit!
Flora von Bistram
2008
2008
Stille
Stille im Herzen,
wenn Erlebnisse begreifen lassen,
wie Vergangenheit und Zukunft
eins werden im Miteinander gehen
durch die Gesänge des Lebens
FvB
Vorweihnachtszeit
Still wird die Welt vor der Tür,
die Natur begibt sich zur Ruh,
doch wenn man genau
schaut und lauscht,
stellt man fest, dass überall,
oft im Verborgenen,
das Leben sich weiter rührt.
Ein Kreislauf im Kosmos,
wir sind nur ein Funke darin.
Winter
Kristalle
Da steht er wieder mit weißem Gewand
- entlaubte Bäume verharren ganz still
-
und pustet den kalten Atem ins Land,
dass alles um uns gleich erstarren
will.
Weiße Kristalle umtanzen mich weich,
diamantengleich glitzernd im Haar,
Gedanken an früher erblitzen sogleich,
willkommen Herr Winter uns früher
stets war.
floravonbistram
Dunkle und graue Zeit
Dunkle und so graue Zeit?
Nein,
die hellen Kerzenlichter
zaubern
Schein in die Gesichter,
Weihnachten
ist nicht mehr weit.
Stille
durch die Fluren schwingt,
in
sich ruhen jetzt die Wälder,
aufgebrochen
braun die Felder,
auch
kein einz'ger Vogel singt.
Und
so versteht es die Natur,
Kraft
zu sammeln in der Ruh'.
Drum
verharr auch einmal DU
gönn
dir die Besinnung pur.
floravonbistram
Novemberblues
Lass es nicht zu,
dass freudlose Momente
sich wie welke Blätter
auf die Seele legen
und das ganze Jahr
zum November stempeln.
Schau nach vorne
und sieh
die hellen Lichter leuchten.
Nur wer die dunklen Farben erlebte,
kann die bunten Farben tanzen.
floravonbistram
floravonbistram
Alles Suchen wird zum Finden
Alles Suchen wird zum Finden
Zweifel werden aufgelöst
von den Augen fallen Binden
es erwacht, was lange schlief,
wird vom Abgrund weggerissen
durch die Botschaft von dem Herrn.
Aufschwung wird uns durch das Wissen,
näher kommt, was gestern fern.
Was in Ewigkeit wird stehen,
wie der Weg uns lichtwärts führt,
lässt sein klares Wort uns sehen.
Gottes Strahl hat uns berührt.
Nicht was war, soll uns bedrücken,
was gewesen, sei vorbei.
Reines Wollen wird beglücken
und macht unsern Geist ganz frei.
Denn die Helfer aus dem Lichte
reichen uns die Hand hinab,
ziehen uns dann aus der Dichte
fort von ewgem Tod und Grab.
floravonbistram
1973
Frei
Ich schicke meine
Gedanken,
die mich lähmen wollen,
mit den Wolken davon.
Bin ein Clown, ein Spieler und frei.
Mit dem Wind kann ich
tanzen,
lasse ihn die Sorgen
verwehen,
so fühle ich mich
leicht.
Bin ein Vogel, ein Blatt
und frei.
Wenn ich den Sonnentag
umarme,
wird mir bis ins Herz warm,
es leuchten frohe
Wünsche.
Bin ein Baum, eine Blume
und frei.
Besinne ich mich auf das
Leben,
fallen mir meine Träume ein,
sie formen sich zu
Liedern.
Bin ein Sänger, ein Schreiber und frei.
Gebt mir eure Hände,
lacht und tanzt mit mir,
so bieten wir dem die
Stirn,
das uns traurig, verzagt
und hoffnungslos machen
will.
Wir sind Clowns, sind
Spieler.
Wir sind Vögel, sind
Blätter.
Wir sind Sänger, sind
Leser.
Wir sind Schreiber, sind
Tänzer.
Wir sind Träumer, sind
Wissende.
Doch vor allen Dingen
sind wir frei.
floravonbistram Dez.1994
Dies schrieb ich, nachdem ich die Scheidung eingereicht hatte.
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