#Liebe ... Unsere Herzen





Im Schatten der Bogainvillae und Zypressen
beobachten wir matt das Flirren des Lichtes,
das über die roten Berge springt
und sengend alles Grün gierig aufsaugt,
um es dann in blattlosem Beigebraun
auf die Felsen und in die Spalten zu hauchen.

Tagträumend im Sand, besprüht von Gischt
der sand- und muscheltragenden Wellen,
folgen unsere Herzen der Sehnsucht,
die auf der Sonne Bahn uns in den Abend trägt
und im Übergang von Tag zur Nacht
Verführung und Hingabe in brechende Farben taucht.


floravonbistram 1982



#Sommerabschied



Verwehter Sommer

Die gewohnten Gesänge

der Vogelscharen verstummen.

Die ersten Blätter

tragen einen kleinen Farbenschal.


Ein Hauch von Abschied

liegt in der Luft.

Von weit leuchtenden

abgeernteten Feldern verweht

der Hauch des reifen Korns.


Zu früh tauscht der Sommer

sein kunterbuntes Kleid,

um es zu behängen

mit den ruhigen, besinnlichen

Farben des sinnlichen Vergehens.


Streichelweiche Sonnenfinger

lassen die Wärme tief unter die Haut

und die Seele will noch singen.



floravonbistram 2006






#Heimat #MeinZuhause



Ich bin zu Hause

Abseits der Stadt, fern von ihrem Lärm
habe ich den Platz für mich gefunden,
an dem ich einst vergehen möchte
Dies wurde meine Heimat, mein Zuhause,
auf diesem Hügel vor dem Wald
mit Blick über Gärten, Dächer und Felder.

Als Kinder fühlten wir uns zu Hause,
wo die Eltern und Geschwister waren,
wenn die Freunde zum Spielen riefen,
in den Wiesen und Wäldern um uns.
Wie oft wurden wir herausgerissen
aus den uns vertrauten Kreisen,
mussten uns immer neu eingewöhnen.

In unserem Land gab es viele Plätze,
in denen ich einen kleinen Hort fand,
doch zu oft wurde ich weitergetrieben,
konnte nie richtig Wurzeln schlagen,
verlor Freunde und Vertrautes,
kämpfte mich immer wieder durch.

Hier ist nun mein Leben, meine Familie.
unser Heim, unser  Haus, unser Sein.
Ich kenne Bäume, Sträucher, Blumen.
Sie zu säen und zu pflanzen, zuzusehen
wie sie wuchsen und gediehen
machte diesen Platz zu meiner Heimat.

Hier will ich sein, hier will ich bleiben
bis ich eines Tages gerufen werde,
meinen neuen Platz einzunehmen
jenseits von Begehren und Wünschen,
nur mit der absoluten Gewissheit:
Dies ist die Heimat meiner Seele.


floravonbistram







Manchmal bin ich gern allein


Manchmal bin ich gern allein, 
ruhe in mir, leicht und still,
träumen ist es, was ich will,
tausend Dinge fall’n mir ein.

Manchmal sitz ich neben dir
will dir einfach nahe sein,
denn du nimmst mein Fühlen ein,
lächelnd schaust du dann zu mir.

Manchmal fühle ich mich gut,
wenn mich die Gedanken küssen
und wir gar nicht reden müssen,
versteh‘n uns ohne Worteflut.

Manchmal werde ich dann wach,
du warst nur in meinem Traum,
leise weht der Wind im Baum
und das Sehnen lässt nie nach.

floravonbistram 1977




#Erliebtmich - #Erliebtmichnicht




Ein Blumenmeer sprüht Freude durch den Garten
bedeckt sind längst der Erde braune Narben
Feinsliebchen aber will nicht länger warten
will weiter nicht nach Liebesschwüren darben
und sucht sich aus den wundervollen Arten
Margritenweiß heraus trotz aller sprühend Farben

Und aus der hellen Blumenkrone sacht
zieht Blütenblätter sie und fragt und lacht
denn auf ihr >liebt er mich< konnt sie bekunden
du hast das richt’ge Herz für dich gefunden.



floravonbistram Kanzonenversuch1981