#Weihnachtswunsch



Wir singen von stiller und heiliger Nacht,
und während wir feiern, doch manch einer wacht :
die Mutter, die bangt um ihr sterbendes Kind,
der Nachtwanderer in dem eisigen Wind,

die Frau tief im Elend mit volltrunk‘nem Mann,
der Kranke, der möchte, doch nicht sterben kann,
der Arzt, tief gebeugt über‘m Unfallpatient,
die Schwester, die auf jedes Klingeln hin rennt,

der Mensch auf der Wache im Feuerwehrhaus,
die Hüter des Rechts in Chaos und Staus,
ein einsamer Mensch, ohne Hoffnung und Geld,
Millionen von Hungernden auf dieser Welt,

die Menschen, den‘ Kriege alles genommen,
dann jene, die niemals wiedergekommen,
geraubt und geschändet, gefangen, gequält,
weil anderen Orts nicht die Menschlichkeit zählt.

Mein Wunsch, dass ein Jeder, der froh feiern kann
nur eine Minute mag denken daran.

Flora von Bistram


Es sangen drei Engel


Es sangen drei Engel ein Lied in der Nacht,
auf Bethlehems Feldern den Hirten zur  Wacht,
sie sangen vom Kind, das da liege im Stroh,
„Kommt mit uns und werdet durch es herzensfroh.
Erhebt eure Stimmen, lasst uns für es singen,
dass Lieder des Friedens heut weltweit erklingen!“

FvB 1982


#Liebe und #Demenz



Du nanntest mich dein Frühlingsherz,
als Maienlust uns einst umfing
und Blüten trugen wir im Haar,
als diese Zeit vorüber ging.

Das Glitzern in der Sternenstille
macht heiß und atemlos zur Nacht.
Und unsre Lust der Sommerherzen
hat Nachtigallen- Lied entfacht.

Noch warm sind unsre Herbstzeitherzen,
sie singen bunt und tanzen sacht,
doch senken sich schon Nebelschleier.
Gedankenlos, dich küsst die Nacht.

Noch halte stumm ich deine Hände,
denn Worte sind ganz ohne Macht.
Und still friert nun mein Winterherz,
es wird nicht mehr entfacht.

Sie schlagen noch in gleichen Takten,
das Metronom der Zeit hält stand.
Ich lege niemals zu den Akten
wie einst mein Herz das deine fand.


floravonbistram 2013