Sonett von Glück und Vergänglichkeit




Wie könnte ich mich auf Gefühl verlassen,
hatt' ich das Hoffen doch schon fast verloren,
fühlt' mich gefangen in dem Kreis der Toren,
die voller Sehnsucht nur die Zeit verprassen.


Ich wünschte mir, ich bliebe ganz gelassen.
Mir meiner Selbst bewusst, als Frau geboren,
wurd ich von vielen Männern auserkoren,
doch meine Abwehr ließ sie mich fast hassen.


Ich dachte, dass das Glück mit dir mir lache.
Erst hofft der Mensch und muss es dann ertragen,
dass Liebe wird vergänglich, wird zur Sache.


Erst kommt sie so, wie wir zu wünschen wagen,
umklammert uns, und hält uns unter Wache -
dann ist es oftmals mehr, als wir ertragen.


floravonbistram 1988






Sinnsuche



Alles Suchen wird zum Finden
Zweifel werden aufgelöst
von den Augen fallen Binden
es erwacht, was lange schlief,
wird vom Abgrund weggerissen
durch die Botschaft von dem Herrn.
Aufschwung wird uns durch das Wissen,
näher kommt, was gestern fern.
Was in Ewigkeit wird stehen,
wie der Weg uns lichtwärts führt,
lässt sein klares Wort uns sehen.
Gottes Strahl hat uns berührt.
Nicht was war, soll uns bedrücken,
was gewesen, sei vorbei.
Reines Wollen wird beglücken
und macht unsern Geist ganz frei.
Denn die Helfer aus dem Lichte
reichen uns die Hand hinab,
ziehen uns dann aus der Dichte
fort von ewgem Tod und Grab.
floravonbistram
1973



Auf unsere Art




Wir sehen uns
auf unsere Art
Wir sehen uns mit dem Herzen.

Wir berühren uns
auf unsere Art
Wir berühren uns mit dem Gefühl.

Wir fühlen uns
auf unsere Art
Wir fühlen uns mit der Seele

Wir brauchen
keine Augen,
keine Hände,
keine Worte,
denn unsere Verständigung
schwingt im Kosmos 
des Seins,
der Liebe



#floravonbistram 1978