Verzeihen




Was hat dich so betrübt,
dass du so traurig schaust,
ist über deine Seele
ein Sturm hinweg gebraust?

Hat jemand dich getroffen
bis tief ins Herz hinein?
Sag mir, was hat getrübet
dir deiner Augen Schein?

Kam es aus Menschenmunde,
was dich so arg gekränkt,
was deine junge Seele
mit Bitternis getränkt?

Du musst nicht drüber grübeln,
sonst wird dein Leben schwer.
Versuche zu verzeihen,
schon schmerzt es dich nicht mehr.

Fvb 
 
 

Tage voll Schrecken, Tage voll Licht


















Es gibt Tage, da will mir die Atmung versagen,
an denen die Beine mich nicht wollen tragen,
an denen die geliebte Sonne nur Schmerzen bringt
und mein Wald sein Lied für mich vergeblich singt.

Wenn die Endlichkeit meiner Zeit mich bedrückt,
die Wirklichkeit im Schmerze fast völlig erstickt,
dann bringt Musik mich dem Himmel ganz nah,
ich biet ihm dann gern wieder ein Lächeln dar

und zwinge mich, den kranken Körper zu erheben,
denn noch, ja noch bin ich ja am Leben
und es bringt nichts, wenn ich mich verkrieche,
zum Kummer Aller so still nur hinsieche.

So richte ich mich auf mit neuer Kraft
und denke, so Vieles hab ich schon geschafft,
nur weil ich es auch unbedingt so wollte,
auch wenn ich dem Schicksal mitunter sehr grollte.

Ich werde kämpfen, so lange ich kann,
noch komme ich gegen den Krankheitsverlauf an.
Will singen und lachen den Schmerz einfach hinaus
und lasse ihn möglichst nicht mehr ins Haus.

Dann scheint mir die Sonne auch wieder hell,
der Vögel Lieder erreichen mich - schnell
geht der Blick zu dem Wäldchen hinauf-
Dank Himmel - ich bin wieder gut drauf.

FvB 2009

Freude bereiten



Sich Freude bereiten

Die Welt ist voller Freude,
voll Blütenduft und Licht,
voll Leben und voll Liebe,
ja seht ihr das denn nicht?

Vergnügt könnten wir leben
und wirklich glücklich schaun
auf Heute und auf Morgen,
dem Übermorgen traun,
wenn wir nicht Ausschau hielten,
nach dem was trüb und grau
und was der andre wieder
bös eingefädelt schlau.

Gewiss, um uns zu schaden.
Ach, dächten wir nicht so-
wir müssten nicht verzagen
und wären stetig froh.
Wenn wir statt dessen sagten,
es ist ihm selbst nicht gut,
dann könnt er freundlich bleiben
und schöpfte auch noch Mut.

Ob mit, ob ohne Sonne,
dann wäre heller Tag
an dem man sich und andre
und ringsum alles mag.

1997






NIEMALS

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Die Steine, die wir essen,
das Feuer, das wir trinken,
das Eis, das unsere Adern füllt,
lassen uns unsere Erinnerung
an den Kuchen des Wortes,
den Wein der fließenden Gefühle
und die Lava der umfassenden Liebe
und werden sie
niemals vernichten können.

Fvb2009