#November

 

Dichter Nebel schmiegt sich in das Tal.

Steigt er auf und kuschelt sich

zu grauen Wolken zusammen

oder legt er sich sanft auf Wiesen und Felder

und übergibt so der Sonne  das Firmament?

Kalter Morgen,

du lässt das störrische Laub

unter den Füßen rascheln und knistern.

Zapfen an immergrünen Bäumen,

teils hängend, doch auch majestätisch aufgerichtet

zeugen auch in kältester Zeit von Leben

Kahl ist der Wald,

es frieren die Tiere,

deren Winterkleid noch nicht vollendet ist

und dicht schmiegen sie sich aneinander

in dieser frühen Stunde.

Zugvögel,

verspätet oder von weit her kommend

aus noch kälteren Zonen

fliegen rufend, fast meint man in klagendem Ton

ins Irgendwo.

Krähen sitzen auf knarrenden Ästen,

scharren und picken

auf für den Winter bereiteten Feldern.

Der gestern noch so bunte prächtige Herbst

kleidet sich heute ins Trauerkleid

der Vergänglichkeit.

Dunkle Zeiten?

Nein, schau hin,

dort die Felder mit Senf blühen in sonnengelb

und immer noch finden wir bunte Beeren

an fast entblätterten Büschen.

Schau zum Himmel,

denn zwischen Wolkenbergen,

die sich in Abstufungen

der weiß- grauen Kompositionen

langsam von einem sanften Lüftchen

über uns weiter schieben lassen,

blitzen immer wieder

die Kraft- und Leben spendenden Strahlen

der Herrscherin über Tag und Licht.

Dies ist nur ein kurzer Schlaf der Mutter Erde,

um Kraft zu tanken für ein neues Aufbrechen…

Nehmen wir dieses Ende als Beginn,

wie anders können wir dann fühlen.


floravonbistram 1989