Lasst mich leben, lasst mich springen,
lasst mich tollen, glücklich sein,
lasst mich tanzen, lachen, singen,
zwängt mich nicht in Glas hinein,
denn im Glas kann ich nicht leben,
täglich würd es Scherben geben.
Würde auch die Sonne scheinen,
stündlich sähe sie mich weinen.
Komm doch, Vater Sturmgebraus,
hol mich aus der Enge raus,
steig mit mir in lichte Höhen,
du allein kannst mich verstehen.
Du weißt, dass ich bin wie du,
ohne Rast und ohne Ruh.
Oh Vater Sturm, ich bin verliebt,
doch sei darüber nicht betrübt;
der, den ich liebe, ist wie wir,
ist einmal dort und dann mal hier.
Ach Vater Sturm, es ist der Wind!
Magst du ihm geben wohl dein Kind?
Oh Väterchen, ich weiß genau,
du lässt mich werden seine Frau,
`nen bessren Sohn, den wüsst ich nicht,
der könnt bestehn vor dein`m Gesicht.
Oh Tochter mein, du machst mich froh,
ja, deinen Mann wünsch ich mir so.
Dann zieh mit ihm, dem Liebsten dein,
mit ihm nur kannst du glücklich sein.
Du magst mit ihm die Welt durchstreifen,
ob Winter ist, ob Früchte reifen,
wenn Sommer ist und Blumen blühen.
Doch wenn im Herbst die Nebel ziehen,
dann denk an Vater Sturmgebraus
und komm mit Mann und Kind nach Haus.
Dann gehen zusammen wir auf Fahrt,
auf eine, ganz nach unsrer Art.
Wir wollen stürmen durch die Gassen,
wenn auch die Leute uns dann hassen.
Wir wollen sein, so wie wir sind,
Lass dich umarmen liebes Kind.
Ich kann den Maildank noch einmal wiederholen, denn es reißt ja nicht ab.
Natürlich verstehe ich alle, die öffentlich unbenannt bleiben möchten,
ihr bleibt ja noch in dem Forum,
as euch auch weiterhin viel Freude schenken möge.
Aber versteht bitte auch, dass unter diesen Umständen
meine Freude nicht mehr dort ist
Noch Eins - es ist nicht immer gut, nur zu lesen, sich seine Gedanken zu machen
und diese nur im vertrauten Kreis zu äußern,
manchmal sollte man auch seine Meinung denen sagen,
die meinen, sie können ungestraft so weiter machen und keiner merke es.
Frühling am Deich
Am Nordseedeich in lauer Luft
lauf ich dem Wind entgegen
seh auf das dunkle Meer hinaus,
der Tag will sich schon regen.
Geduckt stehn kleine Häuser da
vom hohen, grünen Wall geschützt,
am Horizont, der sich erhellt,
der erste Sonnenstrahl rot blitzt.
Ich schaue weit und atme tief
die Nordseeluft, so feucht und weich
und weiß der Frühling ist nun da,
der Frühling hier am Deich.
Farben der Freude
Gelbe Tulpen, rote Rosen,
grüner Schimmer an dem Baum,
weiße Glöckchen, goldene Sonne
zaubern meinen Kleidertraum.
Kleide mich mit euren Farben,
hol den Frühling mir ins Haus,
muss in Grau und Schwarz nicht darben,
Winter jag ich so hinaus.
FvB1981
-- Einsamkeit
Keine Jacke, kein Mantel
können dick genug sein
um ein in Einsamkeit
frierendes Herz zu wärmen.
Öffnet euch und eure Sinne
um so einem Anderen
Feuer zu sein.
FvB 2003
Im Frühlingslicht
Der Winter ist so lang geblieben,
nun wünscht ein jeder, dass er geht,
er hat es gar zu arg getrieben,
so grausig kalt uns angeweht.
Gleich Allen, die zu lange bleiben,
wird man ihn leid und mag ihn nicht.
ist er auch noch nicht zu vertreiben-
er wird vergehn im Frühlingslicht.
1979
Wie ein Blatt
Wie ein Blatt im lauen Winde
schweb ich lautlos, weich und sacht
auf den Schwingen meiner Träume,
gleite durch die stille Nacht.
Tausend kleine weiße Perlen
steigen auf aus tiefer See
kosen prickelnd meine Sinne,
wecken mich von Kopf bis Zeh.
Ich rutsche auf dem Regenbogen
voller Lust und atemlos,
schillernd strahlt das bunte Leuchten
alles wird bedeutungslos.
Flieg hinauf zum Sternenhimmel
streife zart den Silbermond,
ruh mich aus auf weißen Wolken
weil auf ihnen Frieden wohnt
Flora von Bistram
Werd wieder Kind
Werd wieder ein Kind
und fürchte dich nicht,
dich zu erinnern.
Nimm meine Hände,
sie halten die deinen,
geben dir Kraft
und ich will dein Mantel sein,
der dich umhüllt,
Geborgenheit gibt.
Lass ab von der Not
der Vergangenheit,
den schlechten
Erinnerungen.
Schau sie noch einmal an
und schicke sie
auf die Reise ins Nichts.
Erst dann können
deine Wunden heilen,
deine Seele findet Frieden.
Ich werde bei dir sein,
wenn du das Leben wieder atmest,
seine Süße kosten kannst
denn so schmeckt die Liebe.
FvB 1996
Aus meinem Buch Berührungen
Feuervogel
Wenn der Feuervogel
sich erhebt vom Baum
und seine Schwingen
tragen uns durch die Nacht
wenn wir lächeln,
getragen von süßem Traum,
spüren wir in uns
allumfassende Macht.
Wenn Phönix in der Stille
seine Stimme erhebt,
so Erinnerungen löscht,
die uns zu sehr verletzt,
wenn im Erkenntnisschauer
wir leicht erbebt
offenbart sich die Magie
des Heute und Jetzt.
Auf dem Regenbogen
Entrückt,
die Seele auf Suche -
versunken das Gestern.
Erinnerung nur noch
Wunschgebilde
aus der Vergessenheit.
Und da der Strahl,
Hoffnung,
Freude, Glück-
Brücke
aus Sonne und Regen,
wie das Leben.
Farbenspiel
magisch und faszinierend.
Gehen, schweben,
rutschen, jauchzen
und entschwinden-
im Nirgendwo.
Nimm mich mit
Regenbogen!
Adlers Schwingen
Auf Adlers Schwingen möchte ich liegen
getragen werden durch Zeit und Raum
fern der Wirklichkeit, dem Ursprung nahe.
Nimm Adler meine Seele mit und trage sie,
wenn du in weiten Kreisen die Welt unter dir lässt
in die Heimat, in die vergessene, unbekannte Welt
In mir ist Sommer
Die letzten Augenblicke
zwischen Tag und Nacht-
ein letztes Vergehen der Sonne,
noch Tageslicht,
rosa-orange untergehend,
gleißend voller Macht -
lassen mich noch immer
den Sommer spüren.
Im Zwielicht werfen wir uns
noch einmal ins Wasser,
fachen dann an
des kleinen Feuers schwelende Glut,
liegen im Schilf,
halten uns lange lustvoll umfangen,
an unserem Waldsee,
den schon ewig wir kennen so gut.
Hörst du auch das Zischen
des versinkenden Feuerballs,
das Klingen der Sterne,
die schon matt schimmernd stehn
und ihren sanften Abglanz
zu dem des Mondes gesellen,
sag mir mein Freund,
wirst du es immer erinnernd sehn?
.
Fernab von Lärm,
in der vergehenden Wärme erleben wir uns,
ein zartes Lüftchen,
ein leichter Hauch liegt auf dir und auf mir,
was wird uns morgen
und die kommenden Jahre erwarten?
In mir ist Sommer, auch wenn ich ihn vielleicht morgen verlier.
FVB
Alle Morgenglocken läuten
Der Glocken satte Klänge
erreichen stets Ohr und Herz
derer, die hoffend schauen
voll Glauben himmelwärts.
Der Nächte betend Schweigen,
durchbrochen in Moll und Dur
von denen, die singend rufen
weit über grünlächelnde Flur.
Der Sonne stilles Malen,
geführt von Gotteshand
setzt Horizont und Wolken
in rotgoldenen Himmelsbrand.
Des Windes sanftes Streicheln,
gehaucht mit warmem Mund,
lässt Menschen leicht erbeben
im buntschimmernden Grund.
2004
Baumtraum
Ich träumte einen ganz friedvollen Traum
in einer so mondhellen Nacht;
ich träumte mich hoch in den höchsten Baum,
der stand in vollendeter Pracht.
Sein Stamm ragte in den Himmel hinauf,
berührte die Wolken, die Sterne, den Mond,
wies Risse und Wülste und Moos mir auf,
nie wurd` er vom Wetter verschont.
Dein Blätterdach, grün säuselnd im Wind,
lud still mich zu friedvoller Ruh,
umfing mich wie eine Mutter ihr Kind,
gleich fielen die Augen müde mir zu.
Oh alter Baum, Dank für die Kraft,
die du mir im Träumen geschenkt!
Du bist mir Eltern und hast es geschafft,
durch den, der hier alles gut lenkt.
Januarsonne
Tief einatmen,
die glitzernde Kälte aufnehmen
mit allen Sinnen.
Lauschen dem Knirschen der Schritte
durch den verharschten Schnee,
dem Knarren
der steif gefrorenen Äste,
dem Ruf der hungrigen Vögel.
Das alles verzaubernde Sonnenlicht,
das zwischen entlaubten Bäumen,
auf mit Schnee überladenen Tannen,
in vereisten Pfützen sich spiegelt,
die glitzernden Kristalle
Funken sprühen lässt,
die fahle, wintermüde Haut
berührt und Schauer des Lebens
in jeder Pore fühlbar macht.
Atmen den Winter,
Laufen im schwindenden Weiß.
In mir
Allein,
aber nicht einsam
zufrieden
gelöst
mit mir allein
Hier im Wald
gelehnt
an meinen Baum
Mutter und Vater
für mich
Genießen
die stillen Stunden
der Besinnung
der Entspannung
der Meditation
So bin ich dir
ganz nah.
Mit jedem Atemzug
sende ich dir
einen Teil
meiner Seele.
Mit jedem Herzschlag
ein Stück von mir
bei dir
Allein
aber nicht einsam
in mir
bin ich
in dir
FvB 1968
Himmel und Erde
Wieder so eine
samtblaue Nacht
mit Sternenmuster
auf ihrer Bettdecke,
die sich seidig
um uns schmiegt.
Wind, der - uns
kaschmirweich umhüllend-
sein Abendlied einstimmt
in das verhallende
Geflüster der Natur.
Gold fließt warm
aus Mondes Blick.
Umarmung von
Tag und Nacht und Tag,
Himmel und Erde.
FvB1999
Leben und Liebe
Lass uns unsere Träume füllen
mit dem Leben,
dass wir gemeinsam führen
lass uns unsere Träume leben,
mit der Liebe, die wir spüren
Lass uns unser Leben lieben
und die Liebe leben
lass uns so miteinander wachsen
dass unsere Wurzeln
einander zärtlich umschlingen.
Lass uns gemeinsam
unsere Seelen zum Singen
und Klingen bringen
auf dass sie sich
in einer süßen Melodie vereinen.
Lass uns zusammen alt werden,
dass wir uns gegenseitig stützen
wenn der Sturm der Jahre
über uns wild und sanft,
auch kalt und warm
hinweggefegt ist.
Und vor Allem
lass uns bis dahin
das Leben und die Liebe
täglich miteinander feiern.
FvB1970
Harmonie
Wenn man lacht, klingt es wie Höhnen,
wenn man singt, ist es nur Dröhnen,
wenn man betet, gleicht es fluchen,
hört sich an wie Gottversuchen.
Warum sind wir denn auf Erden,
können so wir Menschen werden?
Nur die Menschlichkeit kann bringen,
dass die Lieder fröhlich klingen.
Die Natürlichkeit kann machen,
dass wie Glocken klingt das Lachen.
Soll das Tun zum Beten werden,
muss es menschlich sein auf Erden,
dass in voller Harmonie
jubelnd klingt die Symphonie.