SEIFENBLASENTANZ





Seifenblasentanz

Ihr braucht keinen Wind,
ein Lufthauch reicht schon
um euch tanzen zu lassen,
um einzutauchen
in die buntschillernde Welt
der Träume,
die sich in euch spiegeln.
Leben
 ist es nicht ein
Seifenblasentanz?
Du streckst die Finger aus
nach den Wünschen,
verlockend schillernden,
verheißungsvoll tanzenden,
fröhlich spiegelnden Freuden
und erlebst verwundert
wie zart, wie unerreichbar,
wie zerbrechlich
alle Träume sind,
wie schnell sie zerplatzen
und vergehen.

FvB







Die Windsbraut

Lasst mich leben, lasst mich springen,
lasst mich tollen, glücklich sein,
lasst mich tanzen, lachen, singen,
zwängt mich nicht in Glas hinein,
denn im Glas kann ich nicht leben,
täglich würd es Scherben geben.
Würde auch die Sonne scheinen,
stündlich sähe sie mich weinen.

Komm doch, Vater Sturmgebraus,
hol mich aus der Enge raus,
steig mit mir in lichte Höhen,
du allein kannst mich verstehen.
Du weißt, dass ich bin wie du,
ohne Rast und ohne Ruh.
Oh Vater Sturm, ich bin verliebt,
doch sei darüber nicht betrübt;
der, den ich liebe, ist wie wir,
ist einmal dort und dann mal hier.

Ach Vater Sturm, es ist der Wind!
Magst du ihm geben wohl dein Kind?
Oh Väterchen, ich weiß genau,
du lässt mich werden seine Frau,
`nen bessren Sohn, den wüsst ich nicht,
der könnt bestehn vor dein`m Gesicht.

Oh Tochter mein, du machst mich froh,
ja, deinen Mann wünsch ich mir so.
Dann zieh mit ihm, dem Liebsten dein,
mit ihm nur kannst du glücklich sein.
Du magst mit ihm die Welt durchstreifen,
ob Winter ist, ob Früchte reifen,
wenn Sommer ist und Blumen blühen.

Doch wenn im Herbst die Nebel ziehen,
dann denk an Vater Sturmgebraus
und komm mit Mann und Kind nach Haus.
Dann gehen zusammen wir auf Fahrt,
auf eine, ganz nach unsrer Art.
Wir wollen stürmen durch die Gassen,
wenn auch die Leute uns dann hassen.
Wir wollen sein, so wie wir sind,
Lass dich umarmen liebes Kind.


FvB 1968