Atemhauch im Werden

 

Atemhauch im Werden

 

Gebt eurem Weg hier Sinn und Ziel,

die Lebensflamme brennt nicht lang.

Ein Atemhauch im Werden-Spiel,

in die man sein Erleben zwang.

 

Ein Tropfen, der so schnell verzischt,

als sei er nie gewesen,

die Tafel, die dort abgewischt,

man kann nun nichts mehr lesen.

 

Wir sind ein Stäubchen, das leis fällt,

ein Wimpernschlag, doch Kettenglied,

verbunden in dem Netz der Welt,

das alles Sichtbare umzieht.

 

Es ist an uns, den Raum zu füllen,

der kurze Zeit uns Wohnung gibt,

die Sehnsucht in die Werke hüllen,

für das, was man hier hegt und liebt.

 

Wir geben unsre Liebe weiter,

umfangen hilfreich jedes Sein,

wir steigen auf der Lebensleiter

in andere Gefilde ein.

 

Es gibt nicht nur dies eine Leben,

es wär Verschwendung, ungerecht.

Wir können’s liebend weiter geben,

bewirken so ein neu‘ Geflecht.

 

floravonbistram 2001