Dunkelster
Novembermorgen -
Stille schließt mich vollends ein,
geh, wie täglich meine
Runden,
liebe es, allein zu
sein.
Hinter grauen
Nebelschwaden
ahne ich nur noch den
Wald,
düster tönt der Ruf der
Eule,
der gespenstisch
widerhallt.
Nebelfrauen seh‘ ich
weben
seid’ne Schleier auf dem
Feld
und verwischte
Mondesstrahlen
zaubern eine
Märchenwelt.
Alle Wege sind
verschlungen,
grauverschluckt ein
jedes Licht,
bis auf Rotkehl’s
sanftes Rufen
Sonnenfinger hell
durchbricht
und mit wundersamem
Malen
einen roten Streifen
zieht,
der den Horizont
umrandet,
vor dem alles Dunkel
flieht.
Und ich bleibe schauend
stehen,
sehe, wie das
Nachtschwarz weicht,
wenn durch schwere
Wolkenbänke
Taglicht jeden Raum
erreicht.
Ein Moment der großen
Andacht,
ein Moment so voller
Glück,
ein Moment des stillen
Dankens,
ein Moment… Ich geh
zurück.
floravonbistram 2011