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#November
In diesen grauen
Novembertagen
Nun leben wir in grauen
Novembertagen,
in denen schwere, dunkle Stürme
wehen.
Ich seh des Regens und des
Windes Bräute,
die ihre reifbesetzten
Kleider tragen,
beim Tanzen zu den Blumenelfen
gehen,
um sie zu bitten, zurückzukehren
heute
ins Haus des Lebens, in
der Mutter Erde
und ruhen, bis ein neuer
Frühling werde.
Dort können sie die Märchenträume
weben,
die auch den Weg in unsre
Herzen finden,
in dunklen Zeiten uns voll Trost umschweben.
Wenn wir beim Kerzenscheine
Kränze binden,
dabei die Weihnachtlieder fröhlich
singen,
die Lichter stecken auf geschmücktes
Grün,
wird Freude uns das
Miteinander bringen,
soll Helligkeit in allen
Lebensecken blühn.
Sehr schwer wird es für viele
Erdenwesen werden,
wenn Winter unser Herz zu
Eis gefrieren lässt,
wo die Verzweiflung Lebenshoffnung
vieler Menschen
ganz gnadenlos wie eine
faule Frucht zerpresst.
Wenn wütendes Gehabe dunkler
Mächte
in jeden Winkel unsrer
schönen Erde dringt,
dann kann allein uns jene
Liebe retten,
die wir verströmen, die allen
wieder Frieden bringt.
floravonbistram
1971

#Narben #Bücher
Gedichte
Ein Kopf und ein Herz und die schreibende Hand
sie lebten in einem sehr engen Verband.
Das Herz fühlte Zeilen und gab sie schnell weiter,
der Kopf nahm sie auf, mal ernst und mal heiter,
befahl dann der Hand, dieses nieder zu schreiben,
um sie dann dem Fundus schnell einzuverleiben.
floravonbistram

#Herbst #Blätter
Wie faltige Wangen aneinandergeschmiegt
rollen sich die welken Blätter ineinander
und im Sonnenstreichel-Abschied
lauschen sie auf die leisen Stimmen
die das Ahnen des kommenden Neuerstehen
sanft raunend durch die Welt tragen
floravonbistram 1996
#Dokumente #AltePapiere #AlteBriefe
Erinnerungen
Die alten Blätter rascheln mürb in meinen Händen,
wenn ich sie
sorgsam als Geschichtsbild niederleg,
sortiere, lese, staune über ihr Verwenden
in einer längst
vergang‘nen Zeit und ich entschweb
in fremde Räume, Städte und auch in Gedanken,
der Menschen, deren Briefe ich gespannt nun las
und leise öffnen sich mir die Jahrhundertschranken.
So Vieles find ich, das man lange schon vergaß.
Von Liebe, Freunden und von Krieg, der Angst entfesselt,
der vielen Menschen nimmt der Heimat Lebensort.
Sie flüchten laufend, fahrend - eh sie eingekesselt.
Der Sehnsucht Lieder tragen sie im Herzen fort.
Ganz liebevoll umfange ich die Post der Ahnen,
behutsam glättend streicht noch einmal meine Hand
die knitterigen
und schon sehr vergilbten Bahnen,
auf deren Spur ich die Vergangenheiten fand.
FloravonBistram
#Narben #Herz-Schmerz-Gedichte
Das neue Buch ist da.
Da wir Schreiber oft belächelt werden, habe ich es Narben, mit Untertitel Herz-Schmerz-Gedichte genannt
https://www.bod.de/buchshop/narben-flora-von-bistram-9783744868280

#Nebelfrauen #Herbst
Ach nimm mich mit
Nebelfrauen tanzen,
werden verschlungen
von gierigen Sonnenlippen,
die Horizont und Natur
durch ihren Kuss
in rotgoldenen
Farbenrausch tauchen.
Lass mich taumeln
und tanzen mit dir
zum Lied des Windes.
Herbstverliebt,
buntes Blatt,
schwebst du
ohne mich weiter
und mir bleibt
die Sehnsucht.
Floravonbistram 1998
Verwehter Sommer
Die gewohnten Gesänge
der Vogelscharen verstummen,
Die ersten Blätter
tragen einen kleinen Farbenschal.
Ein Hauch von Abschied
liegt in der Luft.
Von weit leuchtenden
abgeernteten Feldern verweht
der Hauch des reifen Korns.
Zu früh tauscht der Sommer
sein kunterbuntes Kleid,
um es zu behängen
mit den ruhigen, besinnlichen
Farben des sinnlichen Vergehens.
Streichelweiche Sonnenfinger
lassen die wohltuende Wärme
tief unter die Haut dringen
und die Seele will noch singen.
floravonbistram 2006

#Sommerende
Letztes Sommeratmen
Der Morgen atmet Nebelschwaden
und Blätter färben sanft den Wald.
Ein Kranichzug zieht erste Kreise,
der Vögel Lieder sind verhallt.
Für Sommer endet nun sein Wirken,
auch wenn er noch mit Wärme winkt,
hellgolden strahlen schon die Birken,
im Nebel Wiesengrün versinkt.
September reicht dem Herbst die Hände,
die dieser lächelnd rot-bunt färbt
und bis zum späten Monatsende
sieht unser Wald aus wie gegerbt.
Die Spinnen zaubern – Perlennetze
verzieren schimmernd Strauch und Baum.
Altweibersommer birgt die Schätze,
gibt Sommerabschied Sehnsuchtsraum.
floravonbistram
#Worte #Reime #Sätze
Ich kann nicht ohne Worte sein
Ich kann nicht ohne Worte sein,
so ist es immer schon gewesen,
gedacht, geschrieben und gelesen,
stets prägten sie sich mir tief ein.
Sie holten mich aus manchem Leid,
erzählten auch vom Glücklichsein,
sie trugen mich in Träume rein,
umhüllten mich im
Zauberkleid.
Ich wähle Worte, schreibe nieder,
von Freude, Liebe, Blumen, Wald.
Ich hoffe, dass es widerhallt
und zaubert in die Herzen Lieder.
Nein, ohne Worte kann ich nicht
sie schenken Hoffnung, Leben, Licht.
Floravonbistram 1972
Foto von Freund Peter
#Dank an die Nacht
Einsamer Weg, im Mondlicht taumelnde Falter,
die sich in meinen Haaren strampelnd verfangen.
Baumarme, gestreckte Finger himmelwärts weisend,
raschelnde Nachtgeister in der Hecke,
Glühwürmchen, ihr Kleinen, mit euren leuchtenden Fackeln,
ein klagender Ton, ein Käuzchen wacht und es treten-
vorsichtig witternd - Rehe auf die lockende Lichtung,
die dann friedlich äsend mich nicht bemerken.
Wunderschöne, berührende, allumfassende Nachtwelt,
in denen alle Wesenheiten der Schöpfung mich umfliegen,
mit ihrem Zauber meinem Herzen Welten öffnen,
die meinen Augen bisher verborgen geblieben sind,
mich endlich wieder tief atmen lassen
in der lauen, von Blütenduft geschwängerten Stille,
die dennoch voller geheimnisvoller Laute ist.
Elfen, Zwerge, Trolle, Feen und Engel erstehen auf
aus den Erinnerungen der Träume meiner Kindheit,
die mich leben ließen, mich beschützten, mir Wege zeigten
aus abgrundtiefem Schmerz und größter Verzweiflung,
mir durch das Licht den Glauben an Führung erhielten
im allerschwärzesten Dunkel meines Suchens
nach des Lebens großer Wahrheit und Erklärung.
floravonbistram
#Sommerende #Herbst
Der
Sommer endet früh
Ich
liebe bunte Blätterhaufen,
die
wild der Wind zusammenfegt,
und
tauche ein in tausend Farben,
die
Sonne leuchtend auf sie legt.
Die
Äste werfen Blattgold ab,
das
munter tanzt und mich umfliegt
im
Nebel tanzen Elfen Reigen,
ein
Kranichzug nach Süden zieht.
Ich
rieche gern des Herbstes Atem,
von
Abschied und noch warmer Erde,
still
möchte ich die Hände falten,
dank
sei dem Schöpfungswort: Es Werde!
floravonbistram
#Lebensende #Tod #Lebensweg
Ende des Lebenswegs
Wenn sich am dunklen Wolkenrand,
ein sanftes Licht mir schimmernd zeigt,
fühl ich am ziehend‘ Lebensband,
dass sich mein Weg dem Ende neigt,
Im Fortgang einer langen Zeit,
konnt‘ man das Licht mir niemals rauben,
ich bin seit langem schon bereit,
getragen stets von meinem Glauben.
Und dann zur Lebensabendzeit
wächst neuer Zauber der Gedanken,
der sich in großer Innigkeit,
um alle Schönheit möchte ranken.
Die Einsamkeit der Abendstille,
hält oft mich warm umfangen.
Ich schau zurück auf Glückes Fülle,
das leis mit mir gegangen.
Der großen Weisheit schöne Blüte.
ist eingetaucht in reines Licht,
ich beuge mich der Allmacht Güte,
ich wehre einem Ende nicht.
Und hält sie mich dereinst umfangen,
ersehnte Stille, die ich such,
werd‘ ich in Lichtes Land gelangen
und sanft schließt sich mein Lebensbuch.
floravonbistram
#Dank #Dankbarkeit
Dankbarkeit
Wir haben noch Grün um uns, Felder und Wiesen,
der Wald ist mir nahe und ein kleiner See.
Die Wolken zum Greifen, Erleben mit Tieren,
ich höre ein Singen, Natur spricht zu mir.
Wie sollte ich da in mir zürnen und grollen,
weil dieses und jenes nicht vollkommen ist?
Bin dankbar für alles, was ich so erlebe,
für alles, was mir hier doch täglich geschenkt.
floravonbistram
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