Winter hält an




Die Tage kurz, die Nächte lang,
der erste Schnee fiel über Nacht
und jeder Schritt hat neuen Klang,
wie freut uns diese Winterpracht.

Da liegt verzaubert unsre Welt
durch silbrig funkelnd Flocken
die schwebend von dem Himmelszelt
ins Freie uns nun locken.

Die Tage kurz, die Nächte lang
mit Kälte, Schnee und Eis.
So manchem wird es langsam bang
und schaufeln treibt den Schweiß.

Die Freude, die der erste Schnee
bereitet, ist schon lang vorbei,
sie ist gewichen manchem Weh
von Sturz und Rutscherei.

So manches, das man erst besang
verliert den Glanz im Alltagsgrau,
wird wie die Glocke ohne Klang,
verliert sein leuchtend Himmelblau.











Voller Schmerz








Graue Wolken





Auch wenn die Sonne
mir mal nicht scheint,
freue ich mich über sie,
denn sie könnte jeden
Augenblick
die grauen Wolken
durchbrechen.


FloravonBistram


Kristalle





Da steht er wieder mit weißem Gewand -
entlaubte Bäume verharren ganz still -
und pustet den kalten Atem ins Land,
dass alles um uns gleich erstarren will.

Weiße Kristalle umtanzen mich weich,
diamantengleich glitzernd im Haar,
Gedanken an früher erblitzen sogleich,
wie willkommen Herr Winter stets war.


floravonbistram 1981


Foto 2011/12

Wintersonne



Tief einatmen,
messerscharfe Kälte
aufnehmen
mit allen Sinnen.

Lauschen dem Knirschen der Schritte
im verharschten Schnee,
dem Knarren
der steif gefrorenen Äste,
dem Ruf der hungrigen Vögel.

Alles verzauberndes Sonnenlicht,
das entlaubten Bäumen,
funkelnde Hüte aufsetzt,
in vereisten Pfützen sich spiegelt,
die glitzernden Kristalle
sprühen lässt,
die fahle, wintermüde Haut
berührt und Schauer des Lebens
in jeder Pore fühlbar macht.

Atmen den Winter,
laufen im schimmernden Weiß.

FloravonBistram



Lenz




Wie singt der Wind so süß sein Lied
weich fliegt es mir ins Herz.
Es tanzt das Bächlein silberhell
die trunkensüße Terz,

die mir die Hoffnung neu besingt,
mit Morgentau umkränzt.
Das Morgenlicht den Tag erklimmt
weil es so herrlich lenzt.

1993 
floravonbistram