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Frühlingskind
Weiße Glöckchen läuten leise
viele zarte Melodeien,
Vögel singen ihre Weise,
Schmetterlinge sich befreien,
aus dem nährenden Kokon,
der so lange Schutz gegeben.
Was im Winter flog davon,
zeigt nun emsig frohes Leben.
Sonnenfäden, pur aus Gold,
schweben leuchtend durch die Lüfte
und ein Kind, so lieblich hold,
eingehüllt in süße Düfte,
zieht hell lachend durch das Land,
Blumen streut`s in Wies und Feld,
reicht den Menschen froh die Hand,
Frühling hat sich eingestellt.
Wird von grüner Flur gegrüßt,
getränkt von klarer Quell und Tau
und von der Sonne zart geküsst,
zart umstrahlt von Himmels Blau.
Lasst uns still vor ihm verneigen,
danken, dass es Wärme bringt
und aus vollem Herzen
zeigen,
wie das Lied der Schöpfung klingt.
Die schönste Zeit
Frisches Grün an allen Bäumen
nun erfreuet Groß und Klein,
denn erwacht aus Winterträumen
zog ganz schnell der Frühling ein.
Lang entbehrte warme Sonne
strahlt vom Himmel, hell und klar,
Vögel jubeln voller Wonne,
Fink und Amsel, Meise, Star.
Gelbe, rote Tulpen blühen,
Primeln, Phlox und Tausendschön,
überall ein frohes Mühen,
Wasser rauschen von den Höh‘n.
Menschenlachen tönt viel freier,
aus den Augen strahlt das Glück,
Quaken tönt vom nahem Weiher,
frisch besät wird`s Gartenstück.
Viele Fenster stehen offen,
Wäsche auf der Leine hängt,
Lämmer springen, Menschen hoffen,
dass die warme Zeit anfängt.
Ganz verändert ist die Erde,
die vor kurzem noch verschneit.
Danke für das Wort "Es werde",
danke für die Frühlingszeit.
FloravonBistram 1983
Dieses Nestbefand sich im vergangenen Jahr im Türkranz meines Kusins an seinem Gartenhaus
Frühlingsbrisen
Frühlingszarte Brisen küssen starre Kronen,
die frostgepeinigt sich zum Himmel heben
und plötzlich, wie
ein freudiges Belohnen,
da brechen auf die Knospen im Erbeben,
weil sie sich lange schon nach Wärme sehnen.
Aus allen Bodenfalten kriechen grüne Spitzen,
die sich nun strecken und im Lichte dehnen,
das Leben dringt herauf aus allen Ritzen.
Wo Morgenregendüfte Winterstarres streicheln
und Windesflüstern auch die Vogelwelt erweckt,
wo Sonnenstäubchentänze Flora streicheln,
dort hab den Frühling ich für mich entdeckt.
FloravonBistram
2001
Friedenstauben
Heimgekehrt sind müde Tauben,
die den Friedenszweig verloren
in den Bomben jener Mächte,
die sich selbst
dazu erkoren,
über Schutt und über Leichen
Herrscher dieser Welt zu werden.
Unterdrückung, Armut, Leiden
überwiegen bald auf Erden.
Lasst nicht die Despoten siegen,
sonst ist für uns alle Nacht.
Reicht einander drum die Hände,
zeigt durch Friedensketten Macht.
Helft den Tauben wieder fliegen,
hoch hinaus ins Himmelszelt,
lasst sie Hoffnungsblüten tragen
über unsre schöne
Welt.
FloravonBistram
Nacht und Tag
Die Nacht setzt sich
ins Sternenhaar
den silbermatten
Mondenreif
und breitet ihren
Mantel aus,
der dunkelsamtig
niederschwebt.
Erst wenn der junge
Tag sich schmückt
mit
rosa-rot-orang’nem Kranz,
verhüllt sie die
Lyridenschar
und gibt dem Licht
den Raum.
Wiesengeister knüpfen
Ketten,
Perlenschnüre,
Silbernetze
und ein sanfter Morgenwind
lässt Sonnenstrahlen
im Wasser tanzen.
1988
Betrogen
Betrogen
Vertrauen
gebrochen
und
stumm bleibt das Wort
die
Liebe trägt blutigen Trauerflor
In
Panzer geschmiedet
der
gibt sichern Hort
Seele
traut sich nicht mehr daraus hervor
Erklärung
verweigert
Gefühl
im Export
Hilflos
Verharren im Viel-Fragentor
Die
Narbenverheilung
der
Hoffnung ist fort
Das
Harmonie-Schauspiel singt eigenen Chor.
Floravonbistram
1990
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