#Abschied #Tod

Für meinen Freund

Die Welt wird leiser um dich her,
die Nacht verdunkelt Land und Meer.
Ermattet ausruh‘n von dem Leben
könnt deiner Seele Ruhe geben.

Sieh, wie das Weltenlicht nun weicht,
die Hand des Friedens dich erreicht,
es schwindet ganz das Jetzt und Hier
und tausend Lichter leuchten dir.

Sie führen dich aus diesem Weh,
so trenn dich leicht und freudig  - geh.
Es zieht dich in den hellen Schein,
dort kannst du ohne Schmerzen sein.

Und zeigt uns dann das Morgenrot
der Tag ist hell, vorbei die Not.
Es leuchtet sanft als Freundesgruß,
geschickt von dem, der gehen muss.



floravonbistram 2016


Die Becher geleert



Die Becher geleert  und  die Liebe getrunken-
gemeinsam in goldenem Rausche versunken.
Doch lange schon welken die Blätter,
die Blätter der Rosen.

In Wolken geschwebt und die Berge erklommen,
die Meere der Freuden gemeinsam durchschwommen.
Doch längst schon entflogen die Tauben,
die Tauben des Friedens.

Die Sterne gezählt und die Küsse gegessen,
die Welten der Träume geteilt und besessen.
Doch lange schon rinnen die Tränen,
die Tränen des Abschieds.

Das Sehnen gefühlt und voll Hoffnung geblieben,
den Glauben an uns in die Sonne geschrieben,
doch zu lange schon trennen uns Welten,
die Welten des Verstehens.


Den Kummer getragen, zu lange verborgen,
ich hab mich getrennt, schaue freudig auf morgen.
Denn viel zu tief gingen die Brüche,

die Brüche des Vertrauens.


floravonbistram 1994



#Hildesheim im Sommer 2016

#Sommerwiese

Unsre Stadt schenkt Blütenwiesen
wie wir’s lange nicht gesehen,
voller Freude bleiben Menschen
vor der Sommerpracht still stehen.

Sie erinnern an die Zeiten,
als die Wiesen stets so blühten
großes Glück und Dankbarkeiten
in der Bürger Herzen glühten.

Hummeln, Bienen, Schwebefliegen
tauchen in die Vielfalt ein,
taumelnd sich im Nektar wiegen,
pollenschwer ein jedes Bein.

Danke für das Glück der Farben,
das ihr heuer uns geschenkt,
hoffend, dies nun stets zu haben,
dass ihr jährlich nun so denkt.


floravonbistram 2016




#Himmel und #Meer


Umfasset mich, Wellen des Meeres.
Kühlet die Hitze meiner Leidenschaft,
spült die heißen Tränen der Enttäuschung,

mildert das pochende Verlangen meiner Lenden.

Tragt mich, Schwestern des Ungestüms.
Haltet mich fest im Traum des ewigen Fließens.
Werft mich nicht an das Land der Erkenntnis,
der bitteren Einsicht und der dunklen Vorwürfe.

Großes Wasser, geliebte Mutter des Seins
gib ab von deiner Macht und trage mich empor
im lustvollen Auf und Ab deiner kraftvollen Arme,
dahin gleitend, prickelnd wie die Schaumkronen.

In deinem Spiegel schaue ich den Himmel.
Erkenne mich selbst in dem Veränderlichen,
in dem Hell und Dunkel, dem Hoch und dem Tief.
Danke Meer, danke Himmel, ich fand zu mir.


floravonbistram 1998


Unsere #Kater




Sie sind Streuner, unsre Kater,
die den Freigang so sehr lieben.
Jerry, das ist unser Smarter,
schon als Baby zum Verlieben.

Nigel, scheu und sehr verhalten,
langsam nur Vertrauen fasst,
er lässt meistens Vorsicht walten,
doch nie Streichelzeit verpasst.

Kommen nur, wenn sie auch wollen,
fressen hier an allen Tagen
mögen lieber draußen tollen,
Bäume klettern, Mäuse jagen.

Doch wenn Winters Kälte beißt,
Schnee hüllt unsre Welt hier ein,
auch ihre Stromerlust vereist,
dann kommen sie zum Kuscheln  rein.

fvb 2008





Gedanken wie Wolken



Ich höre so oft diese schwächenden Klagen,
wie Leidende täglich Erlösung erfragen
und die niemand wirklich versteht.
Möcht‘ tröstende Worte so gern ihnen senden,
um Kummer und Sorgen in Freude zu wenden,
wie oft hab ich Hilfe erfleht.

Gedanken wie Wolken im Winde sich wiegen,
mein Sehnen versucht dann mit ihnen zu fliegen.
Es formt sich der Wunsch zum Gebet,
dass sich meine Hoffnung und Träume verbinden,
eintauchend ins Jenseits die Heimat einst finden,
wo Schwere und Leiden verweht.


floravonbistram 1999